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1. Die alte Geschichte - S. 205

1899 - Langensalza : Gressler
205 So hatte also Pyrrhus gesiegt. Aber er hatte dabei auch viele Leute verloren. Als er auf dem Wahlplatze umherging und sah, wie die Römer alle mit rühmlichen Wunden tot da lagen, sprach er: „Mit solchen Soldaten wollte ich die ganze Welt erobern!" Er konnte sich nicht verhehlen, daß er sich die Römer anders ge- dacht hatte, als er sie nun fand: denn selbst im glücklichsten Falle, wenn er Sieg auf Sieg erfocht, mußte er bald aus Mangel an Soldaten genötigt sein, sich zurückzuziehen. Darum schickte er den beredten Eine as. einen seiner Räte, nach Rom, um dem Senate einen ehrenvollen Frieden anzubieten. — Dieser Cineas war ein sehr kluger Mensch. Als ihm der König vor seinem Zuge nach Italien erzählte, daß er von Tarent zum Kriege gegen Rom aufgefordert fei, bemerkte Eineas: „Weißt du aber wohl, daß die Römer ein fehr kriegerisches Volk sein sollen? Und wenn du sie auch besiegtest, was kann dir der Sieg in dem entsernten Lande helfen?" „C, mein lieber Cineas," antwortete der König, „wenn wir die Römer bezwungen haben, dann soll uns keine Stadt in Italien mehr widerstehen. und dies ganze schöne Land wird uns Unterthan sein." „Gut, o König; aber was werden wir hernach thun?" „Hernach? Dann gehen wir nach dem benachbarten Sicilien und erobern das auch." „Daß läßt sich hören; aber sind dann unsere Feldzüge zu Ende?" „Keineswegs; im Gegenteil wäre das nur das Vorspiel zu größeren Eroberungen. Denn wer sollte uns daun hindern, nach Afrika zu schiffen und dies und Karthago uns zu unterwerfen?" „Du hast recht, kein Mensch könnte uns daran hindern. Aber darf ich fragen, was du dann thun willst?" „Dann? Tann wollen wir recht in Ruhe des Lebens genießen, alle Tage schmausen und froh und lustig fein." „Aber," unterbrach ihn Eineas, „was hindert uns denn, das schon jetzt zu thun? Haben wir nicht alles, was wir zu einem ruhigen und frohen Leben gebrauchen? Wozu alfo erst die vielen Kämpfe und das viele Blutvergießen? Ist es nicht thöricht, ein Gut zu erkämpfen, das man schon hat?" Trotz dieser verständigen Rede hatte sich Pyrrhus nicht bewegen lassen, seinen Zug nach Italien aufzugeben. — Jetzt reiste alfo Cineas als Gesandter nach Rom. Den Vornehmsten des Senats brachte er reiche Geschenke mit. Diese
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