1899 -
Langensalza
: Gressler
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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tn bte Hand, cils er eben über den Markt ging, indem er ihm in
bn§ 0()r flüsterte: „Lies es gleich: es ftnb wichtige Dinge barm,
bte btch betreffen." Aber Cäsar mürbe so von allen Seiten balb
von diesem, balb von jenem in Anspruch genommen, daß er, beit
Zettel in der Hand. in die Versammlung trat, ohne ihn gelesen zu haben.
Hier warteten die Verschworenen schon ans ihn. Aber wie erschraken sie. als ein Mann. der, wie sie glaubten, auch um die Verschwörung wußte, sich Cäsar, der eben die Treppe hinaufsteigen wollte, nahte und lange und angelegentlich mit ihm sprach! Sie inhett, wie aufmerksam Cäsar ihm znhörte und hielten schon alles für Verraten. Wie leicht würde ihnen, als sie merkten, daß jener nur ein Anliegen hatte, und dieser in die Versammlung eintrat' Alle Senatoren stauben auf. und die Verschworenen begleiteten ihn nach seinem erhabenen Sitze, während zwei von ihnen Antonius an der Saalthür durch Gespräche aushielten. Zuerst trat einer der Verschworenen. Tullius Cimber, vor und bat Cäsar zum Scheine um die Zurückberufung seines Brubers aus der Verbannung. Die übrigen bröngten sich unter dem Vorwanbe heran, die Bitte zu unterstützen, viele griffen nach Cäsars Händen, als wenn sie recht bringenb bitten wollten. Aber Cäsar schlug es ab und wollte aufstehen. In dem Augenblicke faßte Cimber seinen Rock und suchte biefen ihm
non der Schulter zu ziehen. Auf bies verabredete Zeichen brüngten alle sich um ihn; Cäsar aber schrie: „Das sinb nicht Bitten, das
ist Gewalt!" Bei biefen Worten erhielt er von Casca. der hinter
feinem Stuhle stanb, einen Stich in die Schulter. „Elenber Casca!" ries Cäsar, brehte sich um und griff nach ihm, „was machst btt?" Casca aber ries seinem Bruder zu: „Komm mir zu Hilfe!" Noch einmal versuchte Cäsar aufzustehen ttnb sich durchzudrängen: aber die Dolche aller Verschworenen blitzten ihm entgegen. Mit blinder 2but stießen sie auf den Wehrlosen, der eine Zeitlang mit vor-
gehaltenem Arme die Stöße auffing. Endlich sah er auch Brutus unter den Mördern. Bei diesem Anblicke brach er mit Wehmut in die Worte ans: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann hüllte er sein Gesicht in feinen Mantel und sank endlich, mit drei-