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1. Die alte Geschichte - S. 283

1899 - Langensalza : Gressler
283 am Ufer stand, soll ein Weib von übermenschlicher Größe, eine Wahrsagerin, zu ihm getreten sein und gesagt haben: ..Bis wie weit dringst du noch vorwärts, Unersättlicher? Nicht dir ist das Land bestimmt. Eile hinweg: denn deiner Thaten und Tage Ziel steht dir nahe bevor!" Auf dem Rückzüge starb Drusus infolge eines unglücklichen Sturzes vom Pferde. Nun schickte Augustus Tiberius. seinen andern Stiefsohn, nach Germanien. Dieser ging listiger zu Werke als der ehrliche Drusus. Er stiftete Uneinigkeit unter den Völkern am Rheine und erreichte dadurch seine Absicht nur zu gut. Alles Land zwischen Rhein und Weser wurde von den Römern besetzt; Landstraßeu wurden durch die Wälder angelegt, feste Lager für die Soldateu errichtet und römische Gesetze und Sprache eingeführt. Und damit ja nicht die deutscheu Stämme, die hier wohnten, sich empörten, wählte man die edelsten Jünglinge aus, führte sie als Geiseln nach Rom und unterrichtete sie dort in römischer Sitte. Ein solcher deutscher Jüngling war auch Armin oder Hermann, der Sohn eines Cheruskerfürsten. Er war von hohem, kräftigem Wüchse, in allen körperlichen Übungen Meister, dabei klug und keine Gefahr scheuend. Mit seinem klaren Blicke erkannte er bald,, das; die Sittenlosigkeit in Rom den Staat zu Grunde richten müsse. Umsonst überhäufte man ihn daher mit allen Ehren und Schmeicheleien; umsonst ernannte ihn sogar Augustus zum römischen Ritter und zum Anführer eines Haufens deutscher Soldateu: er war und blieb in seinem Herzen echt deutsch, während viele andere, darunter sein eigener Bruder, in römische Dienste traten. — Als Armin in fein Vaterland zurückgekehrt war, lernte er Thusnelda, die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes, kennen. Dieser war ein Freund der Römer, während Armin schon öfters unter feinen Freunden seinem Römerhasse Ausdruck gegeben hatte. Als er daher um die Tochter des Segestes warb, wies dieser ihn ab. Das ließ sich Armin nicht bieten, und er entführte mit ihrer Einwilligung Thusnelda. Natürlich war ihm nun Segestes noch um so mehr feind; aber es fehlte ihm die Macht, an Armin seinen Groll auszulassen.
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