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1. Die alte Geschichte - S. 315

1899 - Langensalza : Gressler
315 straßenweise auf. nahm das Merkwürdigste heraus und schüttete dann alles wieder zu. Nur das alte Theater ist freigelassen. Ganz anders ist es in Pompeji. Man denke sich eine Stadt mit Thoren, Straßen. Häusern und Tempeln, völlig frei, nur etwas vertieft daliegen. Tie Gerätschaften und Kunstsachen abgerechnet, die in Neapel in einer besondern Sammlung ausgestellt sind, steht noch alles so da wie vor 1800 Jahren, und es bedürfte nur der hier umherwandelnden Einwohner, um sich ganz ins Altertum zu versetzen. In deu Straßen, die nur für zwei Wagen Breite haben und außer diesem Fahrwege zwei schmale Fußsteige, sieht man deutlich die im Lavapflaster ausgehöhlten Geleise. An den Straßenecken befinden sich viele Inschriften, die auf die Mauer mit Farbe geschrieben sind und allerhand Bekanntmachungen enthalten, z.b. daß ein Haus'zu vermieten oder zu verkaufen sei oder daß Fechterspiele gegeben werden sollten. In einem ehemaligen Wachthause sieht man an den Wänden Karikaturen von römischen Soldaten hingemalt, und au einem Brunnen noch die Vertiefungen, welche das Reiben der Stricke hervorbrachte, mit denen man die Eimer herauszog. Unter den Häusern bemerkt man ein großes Gebäude, welches vermutlich die Markthalle gewesen ist. Ferner sieht man ein Landhaus des Eicero, in dessen Kellern noch große Weinkrüge an die Wand gelehnt standen, die halb mit Asche von Lava angefüllt waren. Was aber auffällt, ist die Kleinheit der meisten Häuser und der Zimmer darin. Tie Zimmer sind so winzig klein, daß man selten vier bis fünf Schritte machen kann, lind wenn noch Tische, Stühle und Schränke darin standen, so muß man sich kaum haben umdrehen können. Tie meisten Häuser haben nur ein Erdgeschoß oder höchstens noch ein Stockwerk. Noch jetzt sieht man deutlich die Malereien der Stuben, meist rot, blau ober gelb, und die Pompejaner müssen besonders reinlich gewesen sein; beim ba ist auch kein Fleckchen an den Wänben zu sehen. Fenster gingen selten auf die Straßen; die meisten Zimmer erhielten ihr ganzes Licht durch die hohe Thür, die also immer offen sein mußte. Was besonders den Zitnmerchen ein recht nettes Ansehen giebt, ist der künstliche Mosaikfußboden. Ta ist auch nicht ein Haus, welches dieses Zierates entbehrte. Aus kleinern
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