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1. Bilder aus deutschen Götter- und Heldensage - S. 47

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
47 gekränkt. Ihr erschlüget mir mein liebes einziges Kind!" Günther antwortete: „Die Not zwang uns dazu! Wir bauten auf eure Treue, denn ihr ludet uns zu Gaste. Wir sind nicht an allem Schuld, kommt, laßt uns das Vergangene sühnen." „Nein," sprach Etzel düster, „unser Leid ist zu ungleich, hier ist keine Sühne möglich. Keiner von euch kommt lebeud vom Platze." Indessen hatte Chriemhild trockenes Holz um den Saal herum aufschichten lassen, das ließ sie jetzt anzünden. Da gerade der Wind wehte, ward die Flamme rasch groß und umzingelte mit heller Lohe das Gebäude, so daß niemand dasselbe verlassen sonnte. Gernot, der starke Held, rief, als ur Die Not gewahrte: „König Etzel, laßt uns hinaus, daß wir wenigstens als Helden sterben." Als keine Antwort erfolgte, sprach der junge Gisel-her: „Ehriemhilde, liebe Schwester! nie habe ich Dir ein Leid gethan. Wir sind doch einer Mutter Kinder; gewiß, Du wirst uns gnädig sein!" Ehriemhilde war von dem Flehen ihres liebsten Bruders erschüttert und sprach: „Gebt Hagen, meinen Feind, heraus, dann will ich euch andere befreien!" Aber Gernot ries zurück: „Das sei ferne von uns! Nie werden wir so an dem treusten Freunde handeln. Lieber mit ihm sterben, als ohne ihn gerettet sein." Da ließ man das Feuer weiter brennen. Als der Morgen dämmerte, war das Dach und alles Holzwerk zerstört, nur die Mauern standen noch, und an sie gelehnt hatten sich wohl sechshundert Burgunden gegen die Glut und die fallenden Brände geschützt, indem sie ihre Häupter mit den Schilden bedeckten. Zwölfhundert Hunnen drangen durch Trümmer und Leichname gegen die Burgunden vor, allein keiner konnte das Gold verdienen, das Etzel ihnen versprochen hatte, denn alle fanden ihren Tod von den Schwertern der Burgunden. Auch der milde Markgraf Rüdiger mußte gegen die von ihm selbst an den Hof geleiteten ©äste kämpfen, er erschlug Gernot, der ihm sterbend eine tätliche Wunde beibrachte
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