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1. Bilder aus der mittleren Geschichte - S. 47

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
47 sprechen. Der Kampf zwischen Kaiser und Papst war aber trotzdem nicht zu Ende. Friedrichs ganze Art mißfiel dem Papste; er tadelte an dem Kaiser, daß dieser die Ungläubigen nicht mit Feuer und Schwert ausrottete; ferner erregte seinen Zorn Friedrichs Liebe für die morgenländischen Sprachen und sein Umgang mit arabischen Gelehrten. Weil der Kaiser auch Juden und Türken, wofern es weise und ehrenhafte Menschen waren, an seinen Hof zog, nannte Eier Papst ihn einen schlechten Christen und suchte das Volk gegen Friedrich einzunehmen. Mehr aber als die Feindschaft des Papstes kränkte den Kaiser das Leid, das ihm sein eigener Sohn bereitete. H einrich, dem fein Vater bereits die deutsche Krone ausgesetzt hatte, war leider zu viel in der Gesellschaft ehrloser Schmeichler; diese redeten ihm ein, daß von rechtswegen ihm die Kaiserkrone gebühre, weil fein Vater ja doch immer in Italien fei und sich um Deutschland wenig kümmere. Der eitle, unverständige Jüngling ließ sich bethören und zum Verrat verleiten. So konnte denn Deutschland wieder das traurige und unnatürliche Schauspiel eines Kampfes zwischen Vater und Sohn erleben. Heinrich hatte mit den erbittertsten Feinden des Kaisers, den Lombarden, gemeinschaftliche Sache gemacht; dennoch brachte ihm fein Verrat keinen Nutzen; es lebten in Deutschland doch zu viele, die solche Untreue verdammten. Siebzig geistliche und weltliche Fürsten erklärten zu Regensburg Heinrich des Hochverrats schuldig. Verlassen von allen, mußte er sich der Gnade feines kaiserlichen Vaters übergeben. Friedrich hätte ihm auch gern verziehen, wenn Heinrich irgend welche Rene gezeigt hätte, aber das war nicht der Fall, er sann vielmehr auf eine neue Verschwörung. Da mußte der Kaiser ihn in ein festes Schloß bringen lassen, damit er vor ihm sicher wäre. Heinrich starb in der Gefangenschaft, und den Kaiser schmerzte der Tod des ungeratenen Sohnes tief. Glücklicherweise hatte er noch Söhne, die ihm treu zur Seite standen.
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