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1. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 54

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
54 erwarb er sich wieder des Vaters Gunst. Als Friedrich Wilhelm den Kronprinzen zum ersten Male nach den traurigen Ereignissen wiedersah, richtete er an ihn die Frage, wie er es denn mit seiner^Sohnespflicht habe vereinen können, einen Vater anzufeinden, der doch nur für ihn arbeite, und der sich trotzdem bisher nicht habe seine Freundschaft erwerben können. Von diesen Worten fühlte sich Friedrich so überwältigt, daß er in Thränen ausbrach, seinem Vater zu Füßen sank und beteuerte, alles thun zu wollen, um die Gnade des Königs zu verdienen. Nach dem Wunsche des Vaters vermählte er sich mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern, die er sein lebenlang hochachtete, ohne sie jedoch von Herzen zu lieben. Wilhelmine folgte dein Beispiele ihres'bruders und heiratete den Markgrafen von Bayreuth. Friedrich Wilhelm gestattete dem Sohne nun die Gründung eines eigenen Hofstaats; er schenkte ihm das zwei Meilen von dem Städtchen Ruppiu gelegene Schloß Rheinsberg, wo Friedrich ungestört seinen Neigungen nachgehen konnte. Er umgab sich hier mit liebenswürdigen und geistreichen Männern, knüpfte Brieswechsel mit berühmten Gelehrten und Dichtern an und weihte sich ganz den Freuden, welche die Freundschaft, die Wissenschaft und die Kunst gewahren. Das Verhältnis zwischen dem König und dem Kronprinzen gestaltete^sich von Jahr zu Jahr herzlicher. In seiner letzten Krankheit^ sprach Friedrich Wilhelm zu denen, die sein Lager umstanden: „Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so würdigen Nachfolger habe." Er verschieb am 31. Mai 1740, seinem achtnndzwanzigjährigen Sohne ein geordnetes Staatswesen hinterlassend.
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