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1. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 81

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
81 legte er sich wieder hin, und als er am Morgen früh aufs Pferd wollte, hielt ihn der Wnndarzt zurück, um ihn noch einzureiben. „Ach was", rief er, „noch erst schmieren! Laßt 's nur gut sein! Ob ich heute balsamiert oderunbalsamiert in die andrre Welt gehe, wird wohl auf eins herauskommen" — und setzte sich trotz seiner Schmerzen wohlgemut zu Pferde. Es hatte die ganze Nacht stark geregnet, und es regnete noch immer fort. Da sprach der Greis heiter zu seinen Kriegern: „Siehe da, unser Bundesgenosse von der Katzbach! Da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver!" Und als er sein „Vorwärts, Kinder!" hören ließ, da jubelten alle: „Es geht wieder vorwärts!" Aber von langem Regen ist der Boden ganz durchweicht, die Bäche angeschwollen, jede Vertiefung mit Wasser gefüllt. Endlich entsteht beim Eintritt in einen schlammigen Hohlweg ein Gemurmel: „Es geht nicht mehr, es ist unmöglich!" Da redet Blücher die Scharen in tiefer Bewegung au: „Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehen! Ich hab’ es ja meinem Bruder Wellington versprochen, hört Ihr wohl; Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werde?" Dieses Wort erregte und belebte alle, und mit neuer Kraft ging's rüstig vorwärts, so daß man nach 4 Uhr auf dem Schlachtfelde eintreffen konnte. Hier stand Wellington mit 67,000 Mann auf einem Höhenzuge ; einige Gehöfte und Gehölze waren seine Stützpunkte; die Mitte der Stellung war der Pachthof .,1a belle Alliance--. Die Franzosen jochten mit altem Ungestüm, ihr Kaiser leistete das äußerste seiner Kriegskunst; doch die Verbündeten halten hartnäckig stand. Aber endlich wankt ihre Kraft vor den unaufhörlichen Stößen des besonders durch Anilleriemaffen überlegenen Feindes; sie waren verloren, wenn nicht Hilfe kam. Da erschien Blücher trotz Regen und schlechter Wege zur rechten Zeit und griff unverweilt an. Der Sieg wurde erfochten. Die Verfolgung der fliehenden Franzosen betrieb Iii. 6
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