Anfrage in Hauptansicht öffnen
1. Von der Reformation bis zur Gegenwart
1877 -
Kattowitz O.-S.
: Siwinna
Dokumente für Auswahl
Auswahl zurücksetzen
Aktuelle Auswahl:
id : 1035_00000100Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
1
Seiten
1. Von der Reformation bis zur Gegenwart 
- S. 94
1877 -
Kattowitz O.-S.
: Siwinna
94
Am 2. Januar 1861 erlöste ein sanfter Tod Friedrich Wilhelm von feinen langen und schweren Ls-iden. Am 7. Januar wurde seine Leiche — wie er es vorher gewünscht hatte — in der von ihm erbauten Friedenskirche bei Sanssouci beigesetzt. Der Prinz-Negent trat als König Wilhelm d e r E r st e die Negierung an und erklärte in einer Ansprache an das Volk, diese im Sinne des verstorbenen Bruders führen zu wollen. Kaiser Wilhelm, geboren am 22. März 1797, hatte bereits ein Leben voll Arbeitend Mühe hinter sich, als das Geschick die Zügel der Herrschaft in seine Hände legte. Die Königin Luise hatte einmal von diesem Sohne geschrieben: „Unser Sohn Wilhelm wird,
wenn nicht alles trügt, ganz wie sein Vater, einfach, bieder und verständig, auch in feinem äußeren Auftreten hat er die meiste Ähnlichkeit mit ihm."
Als Prinz Wilhelm neun Jahre alt war, brach die Schreckeuszea der Napoleonischen Herrschaft an. Zur Zeit der Befreiungskriege war der Prinz bereits ein Jüngling, dem nach langen, erst vergeblichen Bitten von seinem Vater gestattet wurde, den Krieg mitzumachen. Das erste Schlachtfeld, welches er sah, war das von Leipzig. Als am Neujahrstage 1814 Blücher den Rhein überschritt, nahm Prinz Wilhelm an der Erstürmung einer feindlichen Schanze bei Mannheim teil. Auf Frankreichs Boden zeichnete er sich in einem Gefechte durch mannhafte Unerschrockenheit so aus, daß der Vater die Brust feines Sohnes mit dem eisernen Kreuze schmücken durfte. Mit den Verbündeten zog der Prinz in Paris ein. Von dort aus unternahm er feine erste Reise nach London, ging dann nach Frankreich zurück und sah die schöne Schweiz. Gestärkt und gekräftigt kehrte der Prinz heim. Zehn Tage nach feiner Konfirmation wurde in der Schlacht bei Waterloo des Vaterlandes Befreiung endgiltig besiegelt. Mit dem siegreichen Heere zog jetzt der Prinz zum zweiten Male in Paris ein und ver-