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1. Bd. 1 - S. 20

1873 - Köln : Schwann
— 20 — tobt wäre, so mürbe bir fein Reich zufallen und meine Freunbschaft bich schützen!" Die Worte Chlobwigs erweckten in dem jungen Manne die Herrschbegierbe, und er trachtete seinem Vater nach dem Leben. Eines Tages ging der Vater über den Rhein, um sich an dem andern Ufer im Walde zu ergehen. Als er ba des Mittags in feinem Zelte schlief, sanbte sein Sohn Mürber über ihn, welche ihn töbteten. Dann schickte der böse Sohn Boten an Shlobraig und ließ ihm sagen: „Mein Vater ist tobt, seine Schätze und sein Reichthum finb jetzt mein. Darum schicke einige von beinen Leuten zu mir, und ich werbe ihnen geben, was du von dem Reichthum meines Vaters zu haben wünschest." Chlodwig schickte feine Ge-fanbten. Als biefe anlangten, warb ihnen alles gezeigt. Der junge König führte sie zu einer Kiste und sprach: „In diese Kiste pflegte mein Vater die Golbmünzen hinein» zulegen." Da antworteten jene: „Stecke beine Hand hinein und hole vom Boben herauf, was bu bort finbest!" S)er König bückte sich tief vorn über • ba erhob einer von ihnen eine Streitaxt und schlug sie ihm ins Haupt, daß er tobt nieberfiel. Chlodwig aber eilte sogleich nach Köln, rief das Volk zusammen und sprach: „Höret, was geschehen ist. Währenb ich auf der Schelbe fchiffte, ver-läumbete Chloberich,. der Sohn meines Vetters Siegbert, mich bei feinem Vater und sagte, daß ich ihn tobten wollte. Und nun, ba fein Vater einsam im Walbe schlief, hat er selbst die Mörber gegen ihn gefanbt und ihn gelobtet: Er selbst ist bafür, als er feine Schätze besah, von einem mir unbekannten Manne erschlagen worben. Aber ich bin unfchulbig baran; ich kann ja nicht das Blut meiner Verwandten vergießen, denn das wäre gottlos. Weil es nun einmal so gekommen ist, so biete ich euch meinen Rath an: wenbet euch zu mir und kommt in meinen Schutz!" Als die Kölner das vernahmen, klatschten sie mit den Hänben und riefen Beifall, hoben Chlobwig auf den Schilb und begrüßten ihn als König.
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