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1. Bd. 2 - S. 91

1873 - Köln : Schwann
— 91 — Ihälern des Inn und der Ens, in Steiermark bei St. Leonhard nicht weit von Wolfsperg graben die Herzöge von Oesterreich Silber hervor. Der Rhein wälzt Goldsand mit sich, und in Böhmen gibt es Flüsse, in denen man Goldföntet: von der Dicke einer Erbse gefunden hat. Eisen-nnd Kupfererz findest du tu großer Menge. Auch Ungarn enthält Gold, das man bei Cremnitz findet. Ja die Last der edlen Metalle, welche die Deutschen oftmals heimbringen , zwingt sie ihren Rücken unter der Bürde zu beugen, und die Geräthe, die mit Gold und Silber bedeckten Tische sind die Zeugen ihres Reichthums. Denn wo wäre ein Wirthshaus, in welchem man nicht ans silbernem Becher tränke, wo wäre eilte Frau, nicht vornehmen, sondern des Bürgerstandes, bereit Kleidung nicht glänzte von goldenem Geschmeide? Soll ich die Halsketten der Ritter, das oftmals ganz goldene Gebiß der Pferde erwähnen, die Sporett ititb Degenscheiden, die mit edlen Steinen besetzt sind, die Ringe, das Wehrgehenk, die Panzer, die Helme, die schimmern von Gold? Soll ich der prächtigen Kirchengeräthe gedenken? Wie viele Reliquien findet matt mit Perlen und Gold umfaßt, welche Pracht der Altar-decken und der Gewänder der Priester? Was ist reicher als die Heiligthümer der Deutscheu? Der muß wahrlich artn an Verstand sein, der Deutschland für artn ausgibt. Ihr Deutsche tnögt immerhin nicht so viel haben, wie ihr wohl wünscht; aber ein solcher Wunsch ist eher ein Fehler eures Sinnes und geradezu Habsucht zu nennen, als Bedürftigkeit und Mangel an Vermögen. Die Gewalt ist bei den Deutschen dreifach getheilt: es gibt geistliche Fürsten, weltliche Fürsten und Städte, die freilich ein Haupt haben, deut sie schwören, nämlich dem Kaiser, jedoch ttt ihrem Innern völlig frei und unabhängig sind. Unter deu geistlichen Fürsten ragen durch Reichthum und Macht die hervor, die zugleich die angesehenen unter den Churfürsten sind, die Erzbischöfe und Erzkanzler. Unter den Churfürsten ist der Mainzer Erzbischof der Vorsteher; denn er beruft dieselben zur Zeit der Noth. Der Trierer Erzbischof hat bei der Kaiserwahl die erste
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