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1. Bd. 2 - S. 93

1873 - Köln : Schwann
— 93 — In Köln und Straßburg werden nur Mitglieder des hohen Adels zu den ersten Pfründen zugelassen, auch in Mainz muß der, welcher eine Pfründe beansprucht, alten und hohen Adel beweisen. In Lüttich zählt das Domkapitel mehr als siebzig Domherrnpfründen und die Collegiatstifter noch viel mehr. Wir übergehen die reichen Klöster und Abteien, in denen viele Mönche reichlichen Unterhalt finden und Gastfreundschaft gegen den Menschen eine unverletzliche Regel ist. Es ist ja bekannt, daß es in Deutschland Aebte gibt von solcher Macht, daß sie fürstlicher Würde genießen; ich erwähne nur des Abtes von Fulda. Doch was reden mir davon, da es ja Aebtissinnen gibt von gleichem Range, wie in Steiermark und in Köln die Aebtissin au der Kirche der eilf tausend Jungfrauen, wo nur Frauen aus hochadeligen Familien Zutritt haben. Wir gedenken nicht der Propsteien, der Dechanteien, der Archidiakonate, der Pfarrkirchen, unter denen doch so viele den italienischen Bisthümern vorzuziehen sind. Auch des Ordens der deutschen Brüder, die sür die Jungfrau Maria das Schwert führen, wollen wir nicht weiter erwähnen, als daß die Macht derselben derjenigen mancher Könige gleich ist. Wir wollen uns zu den weltlichen Fürsten wenden. Welche Nation findet sich auf der Erde, die so viele erlauchte Familien, so viele Fürsten zählte, wo man einen so mächtigen Adel, einen solchen Ruhm der Waffen fände, als bei der Deutschen? Der ritterbürtigen und turnierfähigen Edelleute ist keine Zahl, obwohl doch niemand zu diesen Ritterspielen zugelassen wird, als derjenige, dessen Vorfahren über Menschengedenken an Reichthum und Macht sich ausgezeichnet haben. Aber auch nur der sürst-lichen Geschlechter zu erwähnen würde zu weitläufig sein. Man könnte sie auch kaiserliche nennen, da aus ihnen häufig die Kaiser erwählt worden sind. Unter ihnen ragen hervor der österreichische Stamm der Habsburger, dann der bayrische der Wittelsbacher, serner der braunschweigische der Ottone, welche sich hohes Verdienst erworben haben um den päpstlichen Stuhl.
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