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1. Bd. 3 - S. 28

1873 - Neuß : Schwann
— 28 — zum Ziele kommen können." „Wer kann das wissen," entgegnete der Kronprinz. „Meiner Meinung nach mußten Sie strenge sein, und jene Tage in Küstrin sind nur von großem Segen gewesen. In der Jugend hatten Eitelkeit und böse Neigungen die Herrschaft über mich gewonnen, und Sie glaubten, daß ich des preußischen Thrones nicht würdig wäre. Aber fürchten Sie nichts; ich werde mich als Sohn und Nachfolger ihrer würdig zeigen; so wahr mir Gott helfe." Ein Strahl der Freude verklärte das Angesicht des Königs, indem er sagte: „Mit diesem Bekenntniß nimmst du mir, mein lieber Fritz, die letzte Sorge vom Herzen. Gott thut mir viel Gnade, daß er mir einen so braven Sohn gegeben hat. Laß mich jetzt ein wenig allein, ich will zu Gott beten." Am 31. Mai fühlte der König die Todesstunde herannahen. Da übergab er in Gegenwart der höchsten Beamten die Regierung seinem Sohne, segnete ihn und die Seiuigen, nahm Abschied von ihnen und verschied ruhig und gefaßt. Friedrich Wilhelm war ein religiöser Mann, streng in seinen Sitten, wie zu seiner Zeit kein anderer Fürst, sparsam und redlich, äußerst gewissenhaft, durch und durch deutsch in seinen Gesinnungen und in seinen Handlungen. Eine zu leichte Neigung zum Zorn war sein Hauptfehler. Er verordnete, daß die Gemeinde in den ersten Tagen von seiner Perjon nichts erfahren solle, als daß ein großer Sünder im Vertrauen auf Gottes Gnade gestorben sei. 3. Der erste schlesische Krieg. ach dem Tode des Vaters trat Friedrich die Regierung an. Sechs Monate nachher starb der deutsche Kaiser Karl Vi. Derselbe war ohne männliche Nachkommen und hatte seine Tochter Maria Theresia zur Erbin bestimmt. Aber gleich nach seinem Tode erhoben der König von Spanien, der Kurfürst von Bayern und der Kurfürst von Sachsen Ansprüche auf die österreichische
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