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1. Bd. 3 - S. 45

1873 - Neuß : Schwann
feit verkürzte ihm die Zeit und machte ihm das Leben erträglich. Oesters ritt er von Potsdam nach Berlin, und überall liefen Jung und Alt herbei, um den alten Fritz zu sehen. Die Kinder drängten sich hervor, wischten ihm den Staub von den Stiefeln, warfen die Mützen in die Höhe und ließen den alten Fritz hoch leben. Als die Jungen es ihm einmal gar zu arg machten, erhob er seinen Krückstock und gebot ihnen, in die Schule zu geheu. Da klatschten die Buben in die Hände und riefen: „Der will König sein und weiß nicht einmal, daß am Mittwoch Nachmittage keine Schule ist." In Folge der in den vielen Kriegen ertragenen Beschwerden war Friedrich in seinen spätern Jahren oft leidend. Mit Beginn des Jahres 1785 fing sein Zustand an, bedenklich zu werden. Gleichwohl machte er zur bestimmten Zeit seine Rundreisen und hielt am 24. August die Truppenübungen in Schlesien ab; sechs Stunden saß er dabei zu Pferde, obschon das Wetter rauh war und es heftig regnete. Ein starkes Fieber war die Folge dieser Anstrengung. Nach Potsdam zurückgekehrt, stellten üch die Vorboten der Wassersucht ein. Doch ließ er von seiner gewohnten Thätigkeit nicht ab. Im Januar 1786 erhielt er bte Nachricht von Ziethen's Tode. Da sprach er: „Unser alter Ziethen kommandirte immer die Vorhut, auch im Tode hat er damit den Anfang gemacht; ich führe die Hauptarmee und werde ihm bald folgen." Die Krankheit nahm auf bedenkliche Weise zu. Er konnte nicht mehr im Bette liegen und saß Tag und Nacht in seinem Sessel. Als im April die ersten warmen Tage erschienen, ließ er sich öfters in die freie Luft hinaustragen. Nie gab er ein Zeichen von Schmerz von sich. Ant Morgen des 17. August 1786 verschied er.
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