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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 42

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 42 — Stellung zur Religion. Gegen die katholische Kirche zeigte sich Theoderich duldsam. Ihre Geistlichkeit lebte nach ihrem Rechte, durfte Schenkungen annehmen, behielt ihre Vorrechte in der Besteuerung, stand aber unter der Gerichtsbarkeit des Staates. Der König selbst war Arianer und Schirmherr der manischen Kirche. Verhältnis zu den andern germanischen Staaten. In der Erkenntnis, daß den Römern und Griechen gegenüber die germanischen Stämme zusammenstehen müßten, suchte Theoderich einen Bund aller germanischen Staaten zu begründen und verschwägerte deshalb sein Haus mit den Königsfamilien der Thüringer, Franken, Burgunder, Westgoten und Vandalen. Dem bedrohlichen Wachstum des Frankenreichs trat er mit Erfolg entgegen. Erfolg feiner Politik. Eine vollständige Verschmelzung der Römer und Goten konnte nicht erfolgen, da die Verleihung des römischen Bürgerrechts dem Kaiser allein vorbehalten war. So wurde die nationale Scheidung zwar gemildert, aber nicht beseitigt. Dazu kam der Gegensatz der Bekenntnisse: die Goten blieben Arianer, die Römer Katholiken. Daher knüpfte die römische Geistlichkeit und der Adel hochverräterische Beziehungen mit Byzanz an. Gegen solche Bestrebungen ging der König mit Strenge vor. Der Papst Johannes starb im Gefängnis, der Senator Boethius^) und fein Schwiegervater Symmachus wurden hingerichtet. 8. Der Untergang des Vandalen- und Oftgotenreichs. Ursache der Schwäche der Germanenstaaten. Den vortrefflichen Gedanken Theoderichs, die im Römischen Reich gegründeten Germanenstaaten zu Schutz und Trutz zu verbinden, ließen die Nachfolger Theoderichs fallen. So stand jeder Staat ohne Bundesgenossen den Römern gegenüber. Da die Volkszahl der Germanen gering, eine Zuwanderung aus der Heimat ebensowenig erfolgt war, als eine Verschmelzung mit den Besiegten, auch der religiöse Gegensatz nicht beseitigt und die römische Kultur der germanischen noch weit überlegen war, so mußten die germanischen Mittelmeerstaaten dem Oströmischen Reich unterliegen, als dies zu einem kräftigen Angriff unter Juftinian wieder überging. Jnstinian. Ostrom hatte seine Ansprüche auf die verlorenen Provinzen nie aufgegeben. Es war durch den Kaiser Jnstinian (527—565) neu gekräftigt worden. Beeinflußt durch feine Gemahlin Theodora, führte er den Absolutismus vollständig durch, da er auch die letzten Spuren republikanischer Einrichtungen, z. B. das Konsulat, beseitigte. Er bewältigte auch den großen Aufstand der Zirkusparteien, der regierungsfeindlichen „Grünen" und regierungsfreundlichen „Blauen", an dem ,,Nika"-Tage^), wobei ein *) Im Gefängnis verfaßte er die Schrift de consolatione philosophiae. 2) Mit dem Rufe: „Nika", d. h. „siege", den man den Wagenlenkern beim Wettrennen zurief, stürmten die Aufrührer (die Grünen) vom Zirkus in die Straßen der Stadt.
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