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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 60

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 60 — Karlmann (771) starb, vereinigte Karl, unbekümmert um das Recht der Söhne Karlmanns, wieder das ganze Frankenreich. Karls Streben ging dahin, die alten Grenzfeinde zu unterwerfen, die germanischen Stämme zu einem Gesamtstaate zu vereinigen, Kirche und Papst zu schützen, das Christentum zu verbreiten und Staat und Kirche neu zu ordnen. a) Karl als Eroberer. Der Langobardenkrieg. Karl verstieß seine Gemahlin, eine Tochter des Desiderius. Bei dem erbitterten Langobardenkönig suchte auch die Witwe Karlmanns mit ihren Söhnen Zuflucht. Um den Schimpf zu rächen und eine Spaltung im Frankenreich hervorzurufen, verlangte Desiderius vom Papste Hadrian I., er solle die Söhne Karlmanns zu Königen krönen, und rüstete zum Einfall ins römische Gebiet, als der Papst das Verlangen nicht erfüllte. Obwohl Karl bereits in einen Krieg mit den Sachsen verwickelt war, zog er auf Hadrians Hilsegefuch über den M. Cenis, belagerte Desiderius in Pavia, zwang ihn zur Ergebung und schickte ihn und seine Familie in ein Kloster. Das Langobarden reich bis zum Garigliano 774 wurde 774 mit dem Frankenreich vereinigt, und Karl nahm den Titel „König der Langobarden" und „Patricias der Römer" an. Die langobardische Verfassung blieb anfangs bestehen, allmählich wurden aber die fränkischen Einrichtungen, z. B. Lehnswefen, Heerbann, Immunität ufw., eingeführt. Die Sachsenkriege. Für Deutschlands Entwickelung wurden am wichtigsten die Kämpfe mit den Sachsen. Sie waren noch Heiden und lebten mit den Franken in alter Stammesfeindschaft. Ihre Wohnsitze erstreckten sich vom Rhein bis an die Saale, Elbe und Eider. Aber so tapfer und so einig sie in ihrem Hasse gegen Franken und Christen waren, politische Einigung fehlte ihnen durchaus, denn ihre vier Hauptgruppen: Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordalbingier, zerfielen wieder in kleine Stämme oder Gaue. Diese Zersplitterung brachte ihnen den Verlust ihrer Freiheit und ihres Glaubens, denn sie ließ einen gemeinsamen Kampf sämtlicher Sachsen gegen den Feind nicht zu. Die bedrohten Gebiete wählten nach alter Weise einen Herzog aus dem Adel. Es gab drei Stände: Adalinge, Frilinge (freie Volksgenossen) und Lazzen oder Liten (Hörige). 772 Um den alten Grenzfehden ein Ende zu machen, eroberte Karl i. I. 772 die Eresburg im südlichen Gebiete der Engern und zerstörte die in der Nähe gelegene Jrminsul, einen heiligen Baum. Während seines Feldzugs gegen die Langobarden erhoben sich die Sachsen, wurden aber — zunächst die Engern, dann die Ostfalen, schließlich 777 die Westfalen — unterworfen. Daher hielt Karl i. I. 777 auf sächsischem Boden, in Paderborn, einen Reichstag ab, wo die Unterworfenen den Treueid leisten und in Masse sich taufen lassen mußten. Zug nach Spanien. In Paderborn erschienen Gesandte des Statt-
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