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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 103

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 103 — Heiligen Grabes auf. Diese Ermahnung wurde von den Versammelten mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen, und Unzählige ließen sich unter dem Rufe „Deus lo vult“ ein rotes Kreuz zum Zeichen der Teilnahme an dem Zuge, der „Kreuzfahrt", auf die rechte Schulter heften. Die meisten trieb religiöse Begeisterung in den Kampf, viele verschuldete und verarmte Leute suchten sich zugleich aus ihrer Notlage zu befreien, einige Fürsten hofften auch im Morgenlande neue Reiche gewinnen zu können. Die mönchische und die ritterliche Strömung vereinigten sich zu gemeinsamem Tun. Die Vorläufer des Kreuzzugs. Bevor die Fürsten mit ihren Rüstungen zum Zuge fertig waren, machten sich Scharen schlecht bewaffneter Leute unter Führung des Eremiten Peter von Amiens und anderer auf den Weg nach Konstantinopel, kamen aber größtenteils infolge ihrer Zügellosigkeit und mangelnder Verpflegung schon unterwegs um; der Rest wurde von den Türken iu Kleinasien niedergemacht. Nur wenige, zu denen Peter von Amiens gehörte, retteten sich. Der Verlauf des 1. Kreuzzugs. Im Frühjahr 1096 zog das große Kreuzheer, gegen 300000 Mann, darunter 100 000 Ritter, auf verschiedenen Wegen nach Konstantinopel. An seiner Spitze stand der päpstliche Legat Bischof Adhemar von Puh1); die hervorragendsten weltlichen Teilnehmer waren Gottfried tion Bouillon, Herzog tion Niederlothringen, und sein Bruder Balduin, Graf Hugo tion Vermandois, Bruder des Königs Philipp tion Frankreich, Stephan tion Blois, Robert tion Flandern, der Herzog Robert tion der Normandie, ein Sohn Wilhelms des Eroberers, Raimund von Toulouse, Boemnnd von Tarent, ein Sohn Robert Guiskards, und sein Neffe Tankred. Aber erst als sie dem Kaiser Alexius den Lehnseid geleistet hatten, setzten die Griechen sie nach Kleinasien über. Nach längerer Belagerung ergab sich Nicäa den Griechen. Die Kreuzfahrer zogen füdostwärts in das Sultanat Jconium, schlugen die Türken bei Dorylänm und gelangten endlich zum christlichen Königreich Armenien (Cilieien) und nach Syrien. Balduin nahm die Stadt Edessa in Besitz und gründete sich hier eine Herrschaft; das Hauptheer belagerte Antiochia. Die starke Festung siel nach längerer Belagerung und wurde dem Normannen Boemund übergeben, da ihm hauptsächlich die Einnahme der Stadt zu verdanken war. Das heranziehende Entsatzheer des Emirs von Mosul schloß bald die Kreuzfahrer ein, wurde aber durch Boemund nach Auffindung der heiligen Lanze geschlagen. Das Kreuzheer war nur noch 20 000 Mann stark, als es vor Jerusalem anlangte. Die wohl befestigte Stadt wurde nach sechswöchiger Belagerung und zweitägiger Berennung am 15. Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergießen erstürmt. Die Herrschaft über Jerusalem erhielt Gottfried von Bouillon; er 1) Puy liegt an der oberen Loire.
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