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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 163

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 163 — Da die Todesstrafe sofort vollzogen wurde, so erregte das Femgericht große Furcht. Der angesehenste Freistuhl stand zu Dortmund unter der „Femlinde". Die Richtstätten lagen nur auf der „roten Erde" Westfalens, aber ihre geheimen Mitglieder, die „Wissenden", waren weithin verbreitet. Je älter Wenzel wurde, um so mehr zeigte er sich Regierungsgeschäften abhold; er ergab sich dem Trunke und der Jagd und beging im Jähzorn manche Ungerechtigkeit. Als gegen seinen Willen der Erzbischof von Prag einen Abt ernannt hatte, ließ er dessen Generalvikar Johann von Pomuk oder Nepomuk in der Moldau ertränken?) Die Folge war eine allgemeine Unzufriedenheit des Adels und der Geistlichkeit. Absetzung des Königs. Laute Klage erhob sich in Deutschland, daß er Johann Galeazzo (Giangaleazzo) Visconti zu Mailand gegen Zahlung einer beträchtlichen Geldsumme den Herzogstitel verlieh und ihn damit den übrigen Fürsten des Reiches gleichstellte. Da die rheinischen Kur-sürsteu Wenzel für den Verfall des Reiches verantwortlich machten, so wählten sie i. I. 1400 den Pfalzgrafen Ruprecht zum Könige. 3. Ruprecht von der Pfalz. 1400—1410. 1400- Nach dem Wunsche seiner Wähler sollte Ruprecht den Frieden im1410 Reiche wiederherstellen, das Schisma beseitigen und die in Italien verlorenen Reichslande wiedergewinnen. Aber trotz redlichen Willens konnte er mit seiner geringen Macht für den Landfrieden nur wenig tun, konnte auch auf einem Römerzuge weder Mailand erobern, noch die Kaiserkrone gewinnen. Zur Beseitigung der Kirchenspaltung trat zwar zu Pisa i. I. 1409 ein Konzil zusammen, setzte beide Päpste ab und wählte einen neuen, vermochte aber nicht jene zu bewegen, ihre Würde niederzulegen. So standen sich jetzt sogar drei Päpste feindlich gegenüber. 4. Sigismund. 1410—1437. 1410- Die Wahl. Nach dem Tode Ruprechts erhielt bei der Neuwahl die1437 meisten Stimmen Jobst von Mähren, die übrigen bekam Sigismund. Trotz der Goldenen Bulle sahen sich beide als rechtmäßige Könige an. Da auch Wenzel noch nicht abdankte, so hatte Deutschland drei Könige aus dem Hause Luxemburg. Die Verwirrung in Staat und Kirche hatte ihren Höhepunkt erreicht. Als aber Jobst i. I. 1411 starb, erlangte Sigismund durch die Bemühungen des Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg allgemeine Anerkennung. Wenzel war mit dem Titel „Römischer König" und der Hälfte aller Reichsgefälle zufrieden. *) Die Sage erzählt, daß Nepomuk Wenzels Zorn dadurch erregt habe, daß er das Beichtgeheimnis der Königin nicht verraten wollte. 2) Er ist zu Heidelberg beigesetzt. 11*
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