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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 165

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 165 — brannt, 1415. Ein Jahr darauf teilte Hieronymus von Prag sein 1415 Geschick. Die Beseitigung der Kirchenspaltung. Von dem Lehrsätze ausgehend, daß das Konzil über den Päpsten stehe, setzte es alle drei ab. Jetzt war eine Reform an Haupt und Gliedern möglich; aber gegen den Wunsch der Deutschen und Engländer setzten die romanischen Nationen es durch, daß zunächst ein neuer Papst gewählt wurde: Martin V. (Otto von Colonna). Da nun die Rechte der einzelnen Nationen gegenüber dem Papsttum ganz verschieden waren, so schloß Martin mit ihnen gesonderte Konkordate ab. Das neugestürkte Papsttum ließ sich nur in einigen Nebendingen (einer geringen Einschränkung der Zahlungen an Nom und des päpstlichen Ernennungsrechts) zu Zugeständnissen herbei. Die Erwartungen Sigismunds waren vollständig getäuscht. Gleichzeitig tagte in Konstanz ein Deutscher Reichstag. Sigismunds Bestrebungen, den Landfrieden zu sichern und eine Reichsreform zu bewirken, gingen ebenfalls nicht in Erfüllung. Sein Wunfch, als Haupt eines mächtigen Städtebundes der Fehdelust des Adels entgegenzutreten, erregte den Argwohn der rheinischen Kurfürsten, so daß sie sich zum Schutze ihrer Rechte und Zölle gegen jedermann verbanden. Dadurch war auch eine Reform des Reiches unmöglich. Von Bedeutung wurde der Reichstag nur durch die Belehnung der Hohenzollern mit der Mark Brandenburg. Nach dem Tode feines 1415 Vetters hatte Sigismund den Burggrafen Friedrich von Nürnberg als feinen Statthalter nach Brandenburg gesandt. Da Jobst viele landesherrliche Rechte und Besitzungen verpfändet oder verkauft hatte, führten die Quitzows und andere Adlige wie Fürsten Kriege mit den Nachbarn, erhoben im Lande Steuern und befehdeten die Städte. In zweijährigem mühseligem Kampfe brach Friedrich mit schwerem Geschütz die Burgen des Adels und stellte wieder Ruhe und Ordnung in dem zerrütteten Lande her. Um nun unter den Kurfürsten einen unbedingt zuverlässigen Freund zu haben, übertrug ihm der König i. I. 1415 zu Konstanz die Mark Branden- 1415 bürg nebst der Kur- und Erzkämmererwürde zu erblichem Eigentum1) und belehnte ihn 1417 feierlich. Damit traten die Hohenzollern in den Reichsfürstenstand. Auch die Wettiner gewann der König, als er i. I. 1423 Friedrich dem Streitbaren, Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen, nach dem Aussterben der wittenbergischen Assanier das Kurfürstentum Sachsen übertrug. Die Hussitenkriege. (1419—1436.) Hüffens Opfertod hatte die Erregung in Böhmen gesteigert und 1419 einen Aufstand in Prag herbei* J) Der Vorbehalt der Wiedereinlösung gegen 400 000 Gulden war nur gemacht, um Wenzel zufrieden zu stellen.
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