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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 205

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 205 — Obwohl währenddessen Melanchthon in seinen loci communes der neuen Lehre eine wissenschaftliche Grundlage gegeben hatte, gewann doch eine radikale Strömung die Oberhand in Wittenberg. Von einigen aus Zwickau vertriebenen Predigern unterstützt, wandte sich nämlich Karlstadt mit offener Gewalt gegen den Bilder- und Reliquiendienst. Luther, der nur das abschaffen wollte, was der Heiligen Schrift widersprach, verließ seinen sichern Zufluchtsort und eiferte mit der ganzen Kraft seiner Überzeugung gegen die „Schwarmgeister" und Bilderstürmer und brachte die Reformation wieder in ruhige Bahnen. Sie faßte besonders in den Städten und den unteren Volkskreisen festen Fuß. 4. Die Ausbreitung -er Reformation bis zum Nürnberger Religionsfrieden unter dem Einfluß der sozialen Bewegungen in Deutschland und der Kriege Karls > ♦ Die Ausbreitung der neuen Lehre wurde wesentlich durch die politischen Zustände beeinflußt. Das Reichsregiment trat der religiösen Bewegung nicht scharf entgegen, es stand auch den gewaltigen politischen und sozialen Bewegungen, die sich in Deutschland erhoben, machtlos gegenüber. Die Erhebung der Reichsriller 1523. Vergeblich hatten sich bisher die Reichsritter bemüht, an den Beschlüssen der Reichstage teilnehmen zu dürfen. Die weitere Stärkung der Kurfürsten durch die Errichtung des Reichsregiments erbitterte sie noch mehr. An ihrer Spitze stand Franz von Sickingen. Durch seinen Freund Ulrich von Hutten der Reformation gewonnen, schützte er alle ihres Glaubens wegen verfolgten Anhänger der neuen Lehre. So war die Ebernburg eine „Herberge der Gerechtigkeit!" Nachdem vergeblich Hutten den Kaiser aufgefordert hatte, sich auf die militärische Macht der Reichsritter zu stützen und ein nationales Kaisertum zu gründen, suchte Sickingen sich eine mächtige Stellung im Reiche zu verschaffen und im Vertrauen auf die der Reformation ergebene Bürgerschaft Triers das Erzbistum zu erobern. Da das Reichsregiment nur vermittelte, so eilten der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz dem Erzbischof zu Hilfe. Franz von Sickingen mußte die Belagerung Triers aufgeben und zog sich nach seiner Feste Landftuhl1) zurück. Bei ihrer Beschießung durch schweres Geschütz wurde er tödlich verwundet. Damit war der Versuch der Reichsritter, eine politische Rolle im Reiche zu spielen, vereitelt. Das Fürstentum hatte über die Reichsritterschaft endgültig gesiegt. Hutten starb in demselben Jahre als Flüchtling auf der Insel Ufnau im Züricher See. Die Bauernkriege 1525. Während die Bauernschaft in dem großen Kolonisationsgebiet östlich von der Elbe eine freiere Stellung behauptete, *) westlich von Kaiserslautern in der Pfalz. 1523
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