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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 238

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 238 — 1618- 2. Der Böhmisch-Pfälzische Krieg. 1623 Nach dem „Fenstersturz" setzten die Böhmen eine Regierung von dreißig Direktoren ein und rüsteten ein eigenes (ständisches) Heer aus. Ein pfälzisches Heer unter Führung des katholischen Grafen Ernst von Mansfeld kam ihnen zu Hilfe und drängte die Kaiserlichen nach Österreich zurück. Als nun 1619 Matthias starb, wollten die Aufständischen seinen Nach- 1619-folger Ferdinand Ii, 1619—1637, den Todfeind des Protestantismus, nicht 1637 anerkennen. Beraten von seinem Beichtvater, dem Jesuiten Lamormaini, verfolgte der neue Herrscher mit Festigkeit und Härte sein Ziel, den Aufstand seiner Untertanen niederzuwerfen, die Ketzerei auszurotten und die Machtstellung seines Hauses zu erhöhen. Obwohl Matthias von Thurn die Mähren zum Anschluß bewog und vor Wien erschien, gab er den Religionsfreiheit verlangenden Evangelischen Österreichs nicht nach, und Thurn mußte wieder abziehen. Jetzt begab sich Ferdinand nach Frankfurt und wurde, da Sachsen für ihn eintrat, zum Kaiser gewählt. Zwei Tage zuvor hatten die Böhmen Friedrich V. von der Pfalz zum Könige gewühlt. Auf das Drängen seiner Gemahlin, einer Tochter des Königs Jakob I. von England, nahm er die Krone an. Fürst Bethlen Gabor (Gabriel Bethlen) von Siebenbürgen nutzte die Not des Kaisers aus, um in Ungarn einzurücken und auf der Grundlage der Glaubensfreiheit die Herrschaft über dieses Land zu gewinnen. Das Ende des Hauses Habsburg war gekommen, wenn die Evangelischen zusammenhielten. Aber die Union trat nicht für Böhmen ein, und der streng-lutherische Kurfürst Johann Georg von Sachsen schloß aus Abneigung gegen den Calvinismus und zur Gewinnung der Lausitzen sogar ein Bündnis mit dem Kaiser?) Auch die katholischen Mächte, der Papst, Spanien, Polen und die Liga, trieb der Haß gegen die ständisch-protestantische Bewegung an die Seite Ferdinands. Maximilian von Bayern erhielt für feinen Beistand die Kurwürde und als Pfand für seine Barauslagen Oberösterreich zugesichert. Der junge, unerfahrene, der Festigkeit des Handelns ermangelnde und von den böhmischen Ständen wenig unterstützte König war der Lage nicht gewachsen. Die Sachsen besetzten die Lausitzen und Schlesien, und kaiserliche und ligistische Truppen unter Tilly drangen vor Prag und nahmen, aus der Ebene anstürmend, die Stellungen des böhmischen Heeres auf dem 1620 Weißen Berge bei Prag 1620. Folgen. Friedrich wagte in seiner festen Hauptstadt keinen Widerstand; er flüchtete nach den Niederlanden und wurde geächtet. Sein Bundesgenosse, der Hohenzoller Johann Georg von Jägerndorf, der die Städte der Lausitz und Glatz gegen die Sachsen verteidigt hatte, wurde ebenfalls geächtet und seines Fürstentums beraubt. Die protestantischen *) Vgl. Moritz von Sachsen.
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