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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 56

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — Iii. 174°- Friedrich -er Große. 1740—1786. 1786 1 Friedrichs Jugend. Friedrich Ii., der Große, wurde am 24. Januar 1712 im Schlosse zu Berlin geboren. Nach seines Vaters Ansicht sollte die Erziehung des künftigen Königs darauf gerichtet sein, ihn zu einem tüchtigen Soldaten, einem guten Wirte und einem frommen Christen zu machen. In dem Prinzen entwickelte sich aber schon früh unter dem Einflüsse seines Lehrers Duhan de Janduu, der der französischen Kolonie zu Berlin angehörte, und unter Begünstiguug seiner Mutter eine Neigung für Poesie, Musik und feineren Lebensgenuß. Seine Vorliebe für französische Literatur und für das Flötenspiel, sein Hang zum Leichtsinn und zu Verschwendungen riefen die schwersten Befürchtungen für die Zukunft des Staates hervor. Die Spannung zwischen Vater und Sohn wuchs, als die Königin Sophie Dorothea die Vermählung ihrer beiden ältesten Kinder, des Kronprinzen und der Prinzessin Wilhelmine, mit Angehörigen des englisch-hannöver-schen Hauses begünstigte. Der König versagte diesen Plänen seine Zustimmung, um sich nicht vom Kaiser trennen zu müssen. Als Friedrich von seinem jähzornigen Vater sogar tätlich mißhandelt war, faßte er den Plan einer Flucht nach England. Eine Reise, die er im Jahre 1730 mit seinem Vater an den Rhein unternahm, sollte ihm dazu die Gelegenheit verschaffen. Aber der Anschlag wurde entdeckt, und der König ließ Friedrich mit seinem Freunde Katte festnehmen und vor ein Kriegsgericht stellen. Das Gericht weigerte sich, über den Kronprinzen, als einen Angehörigen des königlichen Hanfes, das Urteil zu sprechen, verurteilte aber den Leutnant Katte zu lebenslänglicher Festungshaft. Dieses Urteil änderte der erbitterte König in Todesstrafe um, und Katte wurde enthauptet. Friedrich selbst wurde als Gefangener auf die Festung Küstrin gebracht und daselbst bald auf der Kriegs- und Domänenkammer beschäftigt. Hier lernte er den Wert der ernsten Arbeit kennen. Allmählich wurde sein Verhältnis zum Vater besser, und er wurde 1732 Oberst eines zu Neu-Ruppin in Garnison liegenden Regiments. Eine völlige Aussöhnung trat ein, als er sich nach dem Wunsche seines Vaters mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern vermählte. Als Wohnsitz erhielt er (1736) Rheinsberg bei Neu-Ruppin angewiesen, und hier verlebte Friedrich, von geistreichen und lebensfrohen Freunden umgeben, mit Kunst, Musik und Wissenschaft beschäftigt, die schönste Zeit seines Lebens. Aus diesen Jahren stammt seine Verbindung mit Voltaire und die Schrift „Antimacchiavell". Den Ansichten des
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