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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 163

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 163 — koll ein, verlangte aber die Sonderstellung der Elbherzogtümer und ihre Vereinigung mit Dänemark nur durch Personalunion. Da Christian Ix. diese maßvolle Forderung ablehnte, entbrannte der Kampf aufs neue. Am 29. Juni setzten die Preußen unter Herwarth v. Bittenfeld nach Alfen über und eroberten die Insel. Die Verbündeten gewannen sodann ganz Jütland und kämpften bei Helgoland auch gegen die dänische Flotte erfolgreich. Folgen. Da Christian Ix. seine Hoffnung auf eine Unterstützung durch England und Rußland nicht erfüllt sah, trat er im Wiener Frieden die Herzogtümer Schleswig, Holstein und La neu bürg an Österreich und Preußen ab. Bismarcks Staatskunst war es gelungen, die Großmächte zu trennen und zu verhüten, daß ein deutsches Land dem Auslande einverleibt wurde. Das Schicksal Schleswig-Holsteins brachte die Einigungsbestrebung wieder in Fluß. b) Der Deutsche Krieg 1866. Ursachen. Über das Schicksal der Herzogtümer entstand alsbald ein Streit zwischen den beiden deutschen Großmächten. Preußen wünschte das Land zu besitzen; Österreich suchte dies um jeden Preis zu verhindern und trat dafür ein, daß Schleswig-Holstein einen selbständigen Staat unter dem Prinzen Friedrich von Augusten bürg bilde. Bismarck erklärte sich 1865 damit einverstanden, verlangte aber den Eintritt der Herzogtümer in den Zollverein, Gemeinsamkeit von Heer und Marine, Post- und Telegraphenwesen und die diplomatische Vertretung. Ans diese Forderungen, welche die Grundzüge einer festeren Einigung Deutschlands enthielten, gingen aber der Erbprinz und der Kaiser Franz Joseph nicht ein. Da Friedrich von Augustenburg für eine preußentreue Politik keine Gewähr gab, vielmehr von Kiel aus, begünstigt durch Gablenz, für seine volle Souveränität wirkte, drohte schon jetzt ein Kamps zwischen den Großmächten auszubrecheu. Deu Krieg vermiet) noch der Vertrag zu Gastein 1865. Österreich trat gegen eine Geldentschädignng (2^ Millionen dänischer Taler — ll2/5 Millionen Mark) Lauenburg an Preußen ab; das Besitzrecht über Schleswig und Holstein verblieb beiden Staaten gemeinsam, aber in Bezug auf Verwaltung und militärische Besetzung wurden die Herzogtümer getrennt: Preußen übernahm die von Schleswig, Österreich die von Holstein. Hocherfreut über dies Abkommen, erhob der König Bismarck in den Grafenstand. Als Österreich trotz des Gasteiner Vertrages die Ansprüche des Augusten-burgers begünstigte, schloß Preußen ein Bündnis mit Italien und verlangte zur Herbeiführung einer kräftigen Einheit Deutschlands die Berufung eines Parlaments aus allgemeinen direkten Wahlen. Seine Bundesreformversuche wurden aber abgewiesen. Die Veranlassung zum Kriege gab Österreich dadurch, daß es die Regelung der schleswig-holsteinischen Angelegenheit dem Deutschen Bunde überwies und die holsteinischen Stände einberief. Dieses Vorgehen bezeichnete Bismarck als einen Bruch des Gasteiner Vertrages. Da dadurch der li* 1864 1866 1865
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