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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 167

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 167 — Bundes: Heer und Flotte, Post- und Telegraphenwesen und einige Teile der Gesetzgebung (Zoll- und Steuerwesen, Handel und Verkehr, Eisenbahnen, Rechtspflege) waren dem konstitutionellen Norddeutschen Bunde vorbehalten. Da die süddeutschen Staaten wirtschaftlich durch den Zollverein und militärisch durch die Schutz- und Trutzbündnisse dem Norddeutschen Bnnde sich augeschlossen hatten, so war die deutsche Frage in der Hauptsache gelöst. c) Der Deutsch-Französische Krieg 1870—1871. 1870- Ursache: In Frankreich war die öffentliche Meinung über die Erfolge 1871 Preußens und den Zusammenschluß der deutschen Stämme mächtig erregt. Seine herrschende Stellung in Europa erschien gefährdet; man verlangte „Rache für Sadowa". Die gehofften Entschädigungen („Kompensationen") waren Napoleon nicht zu teil geworden. Um seinen Einfluß, der zu schwinden begann, wiederherzustellen, gab er ein neues Heergesetz, das zu dem stehenden Heere eine Reserve und eine mobile Nationalgarde hinzufügte. Außerdem erhielt die Armee in dem Chassepotgewehr eine vortreffliche Waffe. Die Luxemburger Frage. Durch eine Gebietsvergrößerung suchte Napoleon das erregte Nationalgefühl zu beschwichtigen. Daher verhandelte er im Haag wegen Abtretung des Großherzogtums Luxemburg gegen eine 1867 Geldsumme. Das Land gehörte dem Zollverein an, und Preußen hatte das Besatzungsrecht der starken Festung. Als aber Bismarck den König der Niederlande ersuchte, auf die erregte öffentliche Meinung in Deutschland Rücksicht zu nehmen, zog dieser seine Einwilligung zurück. Bei der Erbitterung Napoleons schien ein Krieg bevorzustehen. Doch die Friedensliebe Wilhelms I. verhütete ihn. Auf einer nach London berufenen Konferenz der Großmächte wurde der Streit dahin beigelegt, daß Frankreich auf die Erwerbung, Preußen auf fein Besatzungsrecht verzichtete und die Festungswerke geschleift würden. Frankreichs Bemühungen um Bündnisse. Nach der Beilegung des Streites um Luxemburg schien die Pariser Weltausstellung den Frieden zu verbürgen, und König Wilhelm I. besuchte sie. Napoleon sah sich aber nach Bundesgenossen um und benutzte das tragische Ende des Kaisers Maximilian *), um bei einem Beileidsbesuche, den er dessen Bruder, dem Kaiser Franz Joseph, in Salzburg abstattete, Beziehungen mit Österreich anzuknüpfen. Graf Beuft wurde die Seele der preußenfeindlichen Bestrebungen. Auch Italien war zu einem Verteidigungsbündnisse bereit, verlangte aber die Zurückziehung der französischen Truppen aus Rom. Militärische Besprechungen fanden 1870 statt. Kaiser Franz Joseph erklärte aber, nur dann gemeinsame Sache mit Frankreich machen zu können, wenn Napoleon zum Kriege gezwungen würde oder in Süddeutschland als Befreier, nicht als Feind erscheine. — Die Franzosen hofften ferner auf ]) Siehe Seite 159.
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