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1. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 80

1916 - Leipzig : Teubner
80 Zweiter Zeitraum von 1648 bis 1740. licher Knabe aus seiner zweiten Ehe^). Eine Erbfolgefrage war also garnicht vorhanden, am wenigsten für Ludwig Xiv., der zwar mit der älteren Tochter Philipps Iv. aus erster Ehe, M a r i a T h e r e s i a, vermählt war, aber mit ihr vor der Heirat auf jegliches Recht der Nachfolge in sämtlichen spanischen Ländern verzichtet hatte. Aber es lag ihm außerordentlich viel daran, die schwache Nordgrenze Frankreichs sprüche'auf^das 9e9en die spanischen Niederlande zu verstärken, und so nahm er einen Erbe Philipps, in der Provinz Brabant für private Erbschaften geltenden Rechtsgrundsatz zum Vorwande, um Ansprüche auf die spanischen Niederlande und die Freigraffchaft Burguud erheben zu können. Mit feinem schlagfertigen Heere ließ er, ehe noch feine Gegner an eine Abwehr dachten, beide Länder besetzen. Wohl hätten die deutschen Fürsten es erkennen müssen, daß der Angriff Ludwigs gegen ehemals deutsche Besitzungen der spanischen Habsburger nur ein Vorspiel zu einem umfaffeudett Angriff auf die ganze deutsche Rheinlinie war; aber der Kaiser ließ sich durch Versprechungen Ludwigs betreffs der bevorstehenden spanischen Gesamterbschaft, der Große Kurfürst durch französische Nachgiebigkeit in der damals schwebenden polnischen Erbfolgefrage zur Neu-Der Dreibund, tralität veranlassen. Auswärtige Mächte aber griffen ein: Holland, dem das schwache Spanien ein weit angenehmerer Nachbar war als das übermächtige Frankreich, schloß mit England und Schweden einen Dreibund (Tripelallianz), auf dessen Drängen der Franzosenkönig Aachen"663' Frieden zu Aachen die Beute bis auf zwölf flandrische Städte (darunter Eharleroi, Tournai und Lille) wieder herausgab. 1672 bis 1678. b) Der zweite Raubkrieg. Ludwig Xiv. war über die Haltung Hollands während seines ersten Raubkrieges so erbittert, daß er ßu6ünbetfer° furchtbare Rache zu nehmen beschloß. Um nicht durch ein neues Bündnis an der Ausführung auch dieses Planes verhindert zu werden, bearbeitete er die Höfe Europas und brachte in der Tat Karlii. v 0 neng -land, Schweden, den Kurfürften von Köln, den Herzog von Hannover, den kriegerischen Bischof von Münster und mehrere Kaiser Leopold I. andere deutsche Fürsten dazu, am Kriege teilzunehmen. Kaiser Leo- 1) Die habsburgisch-(spanisch-)bourbonischeu Verwandtschastsver-hältnisse: Philipp Iii. 1598—1621 Philipp Iv. 1621—1665 Anna. Maria Anna, Gem. Lndwig xni. Gen» Ferdinand Iii' Maria Theresia, Marg. Ther.. Karl Ii. Gem. Ludwigxiv. Gem.leopoldl. f 1700 Lndwig Xiv. Leopold l Dauphin Ludwig f 1711 1. Gem. Marg. Theresia 3. Gem. Eleonore Magd. ti. Psalz-Neuburg Ludwig f 1712 Philipp V. Maria Antonie, (von Anjou) Gem. Max Ein. Josephl. Karl Vi. Lndwig Xv. von Bayern I Joseph Ferdinand t 1699
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