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1. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 86

1916 - Leipzig : Teubner
Zweiter Zeitraum von 1648 bis 1740. v o n Sav oy en^), wurden die Türken im Laufe der nächsten anderthalb Jahrzehnte aus ganz Ungarn und Siebenbürgen verdrängt und nach der Eroberung Belgrads über die Donau zurückgeworfen. Zwar gelang es ihnen, während der Kaiser von neuern in einen Krieg mit Ludwig Xiv. verwickelt war, noch einmal in Ungarn einzudringen; aber die entscheidende Niederlage, die ihnen Prinz Engen 1697 bei Zentci (an der unteren Theiß) beibrachte, im Verein mit den Angriffen der Russen und Poleu machte sie zum Frieden geneigt. Er wurde im Ka?iowitz"i6s9. 2ahre 1699 zu Karlowitz (s. v. d. Draumüuduug) abgeschlossen. Das Haus Habs bürg erhielt endgültig Ungarn (ohne das Banat, aber mit Slawonien) und Siebenbürgen. Öft©3m£t.an' Damit war Österreichs Stellung als Großmacht fest begründet. Ungarn wurde jetzt, wie schou Böhmen im Ansang des Jahrhunderts, aus einem „Wahlreich" in ein „Erbreich" umgewandelt, nachdem hier wie dort der Protestantismus grausam unterdrückt und der einheimische Adel durch furchtbare Verfolgungen gefügig gemacht worden war. Bei der Durchführung der souveränen Fürstengewalt in diesen Ländern stützten sich die Kaiser auf die Jesuiten und den eingewanderten hohen Reichs ad el. § 20. Des Großen Kurfürsten letzte Regiernngszeit und feine Verwaltung. 1. Die kurfürstliche Politik von 1679 bis 1688. Durch den Frieden vom Jahre 1679 war der Große Kurfürst nicht nur um alle Errungenschaften seines glänzenden Sieges über Schweden gebracht, sondern auch zu einer völlig vereinsamten und deshalb für seinen Staat sehr gefahrvollen Stellung verurteilt worden. Sein Groll mußte H^ohmzollerw Hch vor allen Dingen gegen den Kaiser richten, der ihn so schmählich im Stiche gelassen hatte, weil er aus die Erfolge des Hauses Brandenburg eifersüchtig war und, wie er gesagt haben soll, keinen „neuen König der Wandalen an der Ostsee" auskommen lassen wollte. So sah sich Friedrich Wilhelm gezwungen, politisch ebenso zu handeln wie alle anderen deutschen Fürsten und unter Vernachlässigung der Pflichten gegen Deutschland allein den Vorteil seines Staates zur Richtschnur 1) Aus einer Seitenlinie des savoyischen Herzogshauses stammend, verlebte er seine Jugend mit seiner verwitweten Mutter, einer Nichte Mazarins, am französischen Hose. Da ihm die kirchliche Saufbahn, für die er bestimmt war, nicht zusagte, bat er Ludwig Xiv. um eine Offiziersstelle. Als er, wie es hieß, vom Könige wegen seiner Gestalt verspottet und zurückgewiesen wurde, begab er sich nach Österreich, wo man ihn anstellte (1683). Ein kleiner Mann mit mächtiger Allongeperücke, gewährte er auf seinem hohen Rosse einen seltsamen Anblick; aber die Soldaten liebten und verehrten ihren gewandten, entschlossenen und sieggekrönten Feldherrn, der auch deut gemeinen Manne gegenüber mild und menschenfreundlich war.
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