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1. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 30

1911 - Berlin : Teubner
30 Zweiter Zeitraum. des weströmischen Reiches Italien von den germanischen Eroberern und den oströmischen Kaisern umstritten wurde. Zwar blieb Rom dem Namen nach bei dem Teile, der zu Ostrom gehörte, und wurde auch von dort als sog. Dukat (Herzogtum) verwaltet, aber neben den kaiserlichen Verwaltern erschienen die Bischöfe meist als die eigentlichen Herren der Stadt, um die sie sich häufig, namentlich in kriegerischen Nöten, sehr verdient machten. Als dann die oströmischen Kaiser nicht mehr in der Lage waren, ihre Reichsgebiete in Italien genügend zu schützen, gewöhnte man sich daran, in den Päpsten die Herren über den römischen Dukat (d. h. Rom und die dazugehörigen Landstriche) zu sehen, und diese wieder nannten im kirchlichen Sinne diesen Staat ein Erbteil des Hl. Petrus (patrimonium Petri). Ja, die lango-bardischen Könige, die das römische Gebiet hart bedrängten, verhandelten, da ihnen der oströmische Kaiser überhaupt nichts galt, mit den Päpsten als mit den rechtmäßigen Herrschern des Dukats Rom. So erkannten sie zuerst den sogenannten Kirchenstaat als selbständige Herrschaft an. 3. Pippin der Jüngeres (741—768). Im Jahre 741 starb Karl Martell; seine Söhne Karlmann und Pippin der Jüngere folgten ihm als Hausmaier und „Herzöge und Fürsten" der Franken, während der Königsname noch bei dem Hause der Merowinger verblieb. Nachdem sie die Herzöge von Alamannien, Bayern und Aquitanien gedemütigt hatten, zog sich Karlmann ins Kloster zurück. Dadurch tatsächlich Alleinherrscher geworden, war Pippin von dem Bestreben erfüllt, sich und seinen Nachkommen auch die Würde eines Königs zu erwerben. Zwei angesehene geistliche Würdenträger wurden an den Papst Zacharias mit der Bitte um Auskunft geschickt, ob demjenigen, der tatenlos daheim sitze, oder demjenigen, der die ganze Last der Regierung trage, die königliche Würde gebühre. Die Antwort lautete, Pippm König toie sie Pippin erhofft hatte. So der Zustimmung der Kirche sicher, ließ er sich in Soiffons zum König wählen und salben. Childerich Iii., der letzte Merowingerkönig, wurde mit seinem Sohne in ein Kloster gesteckt. "St 2lls drei Jahre darauf Papst Stephan Ii. ins Frankenreich kam und Pippin um Hilfe gegen den nach dem Besitze Roms trachtenden Langobardenkönig Aistulf anflehte, zeigte sich der neue König dem Papsttum dankbar. Nachdem er von Stephan Ii. nochmals gesalbt und gekrönt war, zog er gegen die Langobarden zu Felde und erzwang einen für den Papst günstigen Frieden. Nach seiner Rückkehr brach aber Aistulf den Eid und belagerte Rom, worauf Pippin zum zweiten Male über die Alpen ging. Aistulf mußte ihm den Treueid leisten und ^Schenkn^b die Ostrom entrissene Landschaft südlich von Ravenna an den Papst abtreten. Hierdurch erkannte nun auch der mächtige Frankenkönig den I) Erst durch eine spätere Sage kam der Beiname der „Kurze" oder der „Kleine" auf.
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