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1. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 66

1911 - Berlin : Teubner
66 Dritter Zeitraum. wesen war, als Kaiser die Ansprüche der verhaßten Staufer fortsetzte. Als Otto aber Miene machte, in das normannische Reich einzudringen, das damals dem jungen Sohne Heinrichs Vi., namens Friedrich, gehörte, schleuderte der ergrimmte Papst den Bannfluch gegen ihn und veranlaßte die deutschen Fürsten, den inzwischen zum Jüngling herangewachsenen Staufer Friedrich zum König zu wählen (1211). Friedrich zog nach Deutschland, wo er im Süden, dem Stammlande seiner Familie, begeistert aufgenommen wurde, kouute aber erst allgemeine Anerkennung finden, nachdem Otto Iv. in dem damaligen französisch-englischen Kriege, an dem er sich als Neffe des Königs von England beteiligte, entscheidend geschlagen worden war. Otto Iv. zog sich in seine Erblande zurück und starb im Jahre 1218, Friedrich der Staufer aber wurde 1215 zu Aachen gekrönt. 4. Kreuzzug. Der vierte Kreuzzug (1202—1204). Als auch das durch den dritten Kreuzzug errungene Gebiet zum größten Teile wieder in die Hände der Mohammedaner fiel, brachte Papst Innocenz Iii. einen neuen, den vierten Kreuzzug zustande. Es waren wesentlich italienische und französische Fürsten und Ritter, die sich dazu zusammenfanden. Die Eroberung Ägyptens war ihr erstes Ziel; da ihnen aber das Geld zur Überfahrt fehlte, gerieten sie in Abhängigkeit von den Venetianern, deren kluger Doge, der neunzigjährige Enrico Dandolo, die Kreuzfahrer zum Vorteil seiner Vaterstadt benutzte. Zuerst mußten sie ihm helfen, dalmatinische Seeräuber zu strafen, dann lenkte er das Kreuzheer gegen Konstantinopel, vorgeblich um einen abgesetzten Kaiser wieder aus den Thron zu setzen, in Wirklichkeit aber, um das byzantinische Reich dem venetmnischen Handel zu unterwerfen. Da der von ihnen eingesetzte Kaiser ihre Forderungen nfcht erfüllen konnte, erstürmten sie die Stadt und gründeten hier das la-teinische Kaisertum (1204). Zum Kaiser erhoben sie den Grasen Balduin von Flandern. Ein großer Teil des Reiches, besonders das Küstenland und die Inseln, kam jedoch an die Venetianer. Freilich eroberten die Oströmer, die sich in Nieäa behauptet hatten, im Jahre 1261 den größten Teil des lateinischen Kaiserreiches samt der Hauptstadt zurück. § 23. Friedrich Ii. 1215—1250. Persönlichkeit. 1- Sein Regierungsantritt. Wer Friedrich I. und Ii. mit eigenen Augen gesehen hatte, dem fiel die große Ähnlichkeit zwischen Enkel und Großvater auf: sie besaßen die gleiche Gestalt, fast dieselbe Haarfarbe und ähnliche Bildung des Antlitzes; beider Augen konnten gar mild und freundlich, aber auch ernst und streng blicken. Dazu kam, daß ihnen in der Jugend- und ersten Manneszeit feuriger Sinn gemeinsam war, daß jeder durch Gerechtigkeit, Milde gegen Freunde und Bedrängte, Strenge gegen widerstrebende Feinde und großes Geschick in allen ritterlichen Künsten seinen Zeitgenossen hohe Achtung ein-
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