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1. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 69

1911 - Berlin : Teubner
§ 24. Konrad Iv. Der Untergang des staufischen Hauses. 69 rid) Raspe von Thüringen und, als er bald starb1), Wilhelm von Holland (1248—1256) zum Gegenkönig erhoben. Vor Parma erlitt Friedrich schwere Nachteile, und im Jahre 1249 wurde sein heldenmütiger Sohn Euzio vou den Bolognesen gefangen genommen. Noch einmal wollte der Kaiser das Waffenglück versuchen; da starb er im Jahre 1250 in Unteritalien. Er wurde neben seinem Vater Heinrich Vi. in Palermo beigesetzt. Das deutsche Volk aber, das seinen bewunderten Kaiser so selten gesehen hatte, wollte es nicht glauben, daß er gestorben sei, und so entstand in Anknüpfung an alte im Volk lebende Weissagungen die Sage von seinem Aufenthalt im Heiligen Lande oder in der Tiefe der Berge, des Untersberges bei Salzbnrg oder des Kysfhäusers, von wo er einst wiederkommen würde, um die alte Herrlichkeit des Reiches zu erneuern2). § 24. Konrad Iv. 1250—1254. Der Untergang des stanfifchen Hanfes. Friedrich Ii. hatte seinem zweiten Sohne Kon rat), der bereits zum deutscheu König gewählt war, das süditalische Reich zugedacht; seilt älterer Halbbruder Manfred sollte es einstweilen verwalten. Kon-rad Iv. säumte nicht, sein Erbe anzutreten, starb aber schon im Jahre 1254 in Italien. Der Gegenkönig Wilhelm von Holland kam Ä0in^bö/V' zwei Jahre spater auf einem Feldzuge gegen die Friesen um. Traurig war das Schicksal der noch übrigen Glieder des staufischeu Geschlechtes. König Enzio mußte sein Leben in der Gefangenschaft zu Bologna beschließen. Gegen Manfred, der erst als Verweser seines unmündigen Neffen Konrad, Konrads Iv. Sohn, daun als König über Sizilien und Neapel herrschte, bot der Papst den französischen Prinzen Karl von Anjou auf; ja, so weit ging der Haß des Oberhauptes der Kirche gegen das „Otterngezücht" der Staufer, daß man in Frankreich zu diesem letzten Kampfe wie zu einem „Kreuzzuge" auffordern ließ. Gegen das französisch-italienische Heer siel Manfred in Manfred 1-120«. der Schlacht bei Bettet)ent; mit unmenschlicher Härte wurde seine Familie vom Sieger ausgerottet. Im Jahre 1268 zog Konrat)in — dies war die von den Italienern nicht ohne Spott gebrauchte Verkleinerungsform von Konrai)3) 1) Nach seinem Tode fiel Thüringen an die Wettiner Markgrafen von Meißen, während Hessen nach langem Streite dem Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich, dem Kinde, zuteil wurde, dem Begründer der noch heute in Darmstadt regierenden Dynastie. 2) Erst eine viel spätere Zeit übertrug die Kyffhäusersage auf seinen Großvater, Friedrich Barbarossa. 3) Er selbst unterzeichnete seine Schriftstücke stets mit „Konrad".
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