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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 27

1908 -
stellung des Geschehenen vor dem Senat zu rechtfertigen. Ja er trieb die Frechheit so weit, in Rom selbst den letzten Prinzen aus dem numidischen Königshanse, der ihm als Anwärter auf den Thron gefährlich werden konnte, ermorden zu lassen. Nun endlich ward er aus Italien verwiesen. Wie wenig er sich daraus machte, zeigte der Ausspruch, mit dem er von Rom Abschied nahm: „O du käufliche Stadt, gar bald wirst du zugrunde gehn, wenn sich erst der rechte Käufer findet." Und in der Tat vermochte er vier Jahre lang den römischen Heeren nicht nur zu widerstehen, sondern schwere Verluste und schimpfliche Niederlagen beizubringen. Die adeligen Konsuln und Feldherrn waren meist unfähige und unwürdige Leute, die der List und dem Golde Jugurthas nicht widerstehen konnten. In seinem Übermut ließ er sogar ein römisches Heer, das vor ihm die Waffen strecken mußte, in schimpflicher Weise durch das Joch gehen. Diese Vorgänge benutzte die römische Volkspartei, um die Bürgerschaft gegen diese Mißwirtschaft des Adels aufzuregen. Man verlangte einen Konsul und Feldherrn, der, aus dem Volke hervorgegangen, in redlicher und tatkräftiger Weise feine Pflicht tue. Eineu solchen Mann fand man in Ga jus Marius. Dieser war ein Bauernsohn ans Arptnitin im Volskerlande. Als junger Mensch hatte er sich den Heeresdienst als Lebensaufgabe erwählt und sich durch Tapferkeit und tüchtige soldatische Eigenschaften so hervorgetan, daß er allmählich vom gemeinen Krieger bis zum Unterfeldherrn vorgerückt war. Wegen feines biedern Wesens war er bei seinen Kameraden und auch bei den einfachen Bürgern beliebt. Der stattliche Mann, dessen narbenbedeckter Körper von seiner Tapferkeit zeugte, war von brennendem Ehrgeiz erfüllt und hatte, trotz seiner geringen Bildung, schon hohe Würden im Staate bekleidet. Nun strebte er auch nach dem Konsulat, und als ihm die Aristokraten entgegenarbeiteten und ihn geringschätzig behandelten, warf er sich der Volkspartei in die Arme, mit deren Hilse er denn auch das Konsulat erlangte. Den Krieg mit Jugurtha führte er glücklich zu Ende (106). Die 106 Gefangennahme des listigen Königs gelang aber nicht ihm, sondern seinem Unterseldherrn Sulla, und daraus entstaub eine Eifersucht zwischen den beiden Männern, die später so viel Unheil Über Rom bringen sollte. Sulla entstammte einer der vornehmsten Adelsfamilien, den Corneliern; er war hochbegabt und vorzüglich gebildet, aber hochmütig und ehrgeizig, ausschweifend und unsittlich. Der gefangene Jugurtha schmückte den Triumphzug des Marius und mußte dann in unterirdischem Kerker den Hungertod sterben. Und fchon wuchsen neue Lorbeeren für den glücklichen Feldherrn heran. Das germanische Volk der Kimbern, das an den Ufern der Ostsee seßhast war, hatte die Heimat verlassen und war in den Alpen an der Nordgrenze Italiens erschienen. Durch die Hinterlist eines römischen Feldherrn zum Kampfe gezwungen, hatten sie ihm bei No re ja (113) eine vernichtende 113 Niederlage beigebracht, waren aber dann unbegreislicherweise nicht nach Italien
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