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1. Geschichtsbilder - S. 8

1903 - Berlin : Süsserott
einander Krieg, streiten sich auch im Menschen um die Herrschaft. Als Element des Lichtgottes wurde das Feuer angebetet. Tempel und Bilder gab es nicht. Auch Erde und Wasser galten als reine Elemente und durften nicht verunreinigt werden. Deshalb war es ein verdienstliches Werk, eine Brücke über fließendes Wasser zu schlagen. Die Toten wurden nicht begraben, sondern fern von den menschlichen Wohnungen den Raubtieren zum Fraß überlassen. 3. Sitten. — Die Perser waren unwissender als die Meder, aber tapferer. Der König hatte Recht über Leben und Tod. Wer ihm nahte, mußte sich knieend zu Boden werfen. Die Kinder wurden frühzeitig abgehärtet und in den Waffen geübt. Wahrhaftigkeit und Treue waren höchste Pflicht. Lüge und Diebstahl fanden schwere Bestrafung. 4. Astyages von Medien. — Der letzte König von Medien hieß Astyages. Ihm träumte, über dem Haupte seiner Tochter M and ane wüchse ein Baum, der ganz Asien überschattete. Auf des Königs Befragen erklärten die Traumdeuler, Mandane würde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern würde. Astyages erschrak und verheiratete seine Tochter mit einem geringen Perser. Als sie einen Sohn bekam, befahl der König seinem Feldherrn Harpagns, den Knaben zu töten. Harpagns vollbrachte den Befehl nicht, sondern beauftragte einen Hirten, das Kind im Gebirge auszusetzen. Der Hirt aber behielt beit Knaben auf Bitten seiner Frau bei sich und erzog ihn an Stelle seines Sohnes, der eben gestorben war. Der Knabe erhielt den Namen Cyrus. 5. Astyages und Cyrus. — So wuchs Cyrus iu der Hütte des Hirten heran. Als er zehn Jahre alt war, spielte er mit den andern Knaben des Dorses. Sie wählten ihn im Spiele zu ihrem Könige. Als solcher strafte er einmal den Sohn eines vornehmen Meders, der ihm nicht gehorchen wollte. Der Vater des Gezüchtigten verklagte den Hirtensohn beim König. Astyages ließ Cyrus rufen. Dieser verteidigte sich mit solchem Mnte, daß er dem Könige wohlgefiel. Dieser betrachtete ihn näher und wunderte sich über die Ähnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter Mandane. Astyages ließ den Hirten rufen und fragte ihn nach der Herkunft des Knaben. Der Hirt bekannte die Wahrheit. Der König hieß ihn gehen und den Harpagus kommen. Mit verstellter Freundlichkeit sprach der König zu diesem: „Schicke mir deinen Sohn, daß er mit meinem Enkel spiele". Harpagus tat es mit Freuden. Astyages aber ließ das Kind des Harpagns schlachten, das Fleisch zubereiten und dem Vater des Abends zur Speise vorsetzen. Nach der Mahlzeit fragte thu der grausame König: „Nun, wie hat dir das Essen geschmeckt?" „Ganz vortrefflich", erwiderte Harpagus. Da ließ der König in einer Schüssel die Überreste des getöteten Kindes hereinbringen. Der unglückliche Vater verbiß seinen Schmerz, schwur aber grimmige Rache. Die Traumdeuter versicherten dem Könige, sein Traum sei erfüllt, denn sein Enkel sei, wenn auch nur im Spiel, König gewesen. Darauf sandte Astyages den Knaben zu seinen Eltern nach Persien. 6. Cyrus und die Perser. — Als Cyrus groß geworden, erhielt er eines Tages einen Hasen zum Geschenk, in dessen Bauch sich ein Brief von Harpagus befand. Dieser reizte ihn _ zur Empörung gegen seinen Großvater. Cyrus war bereit und suchte die Perser für seinen Plan zu gewinnen. An einem bestimmten Tage versammelte er die Perser und befahl ihnen, ein großes Feld von Dornen zu reinigen. Für den andern Tag lud er sie zu einem Gastmahle und bewirtete sie mit köstlichem Wein und leckeren Speisen. Dann fragte er sie: „Welcher Tag hat euch am besten gefallen?" Sie antworteten: „Der heutige, denn gestern waren wir
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