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1. Geschichtsbilder - S. 87

1903 - Berlin : Süsserott
1 ^7-------——* — 87 — hervor und begannen neue Feindseligkeiten. Unter Führung des Wittekind, Herzogs der Westfalen, zerstörten sie die neuerbauten Kirchen und Burgen und töteten die fränkischen Priester und Krieger. Karl eilte zurück, schlug erst die Westfalen, dann die Ostfalen und zwang sie zur Entrichtung des „Zehnten" und Annahme der Taufe. Nach dem Abzug Karls empörten sich die Sachsen aufs neue und stritten hartnäckig für den Glauben und die Freiheit der Väter. Vier Feldzüge mußte Karl tief ins Sachsenland unternehmen und blutige Strenge walten lassen. Zu Verden an der Aller ließ er an einem Tage 4500 Gefangene enthaupten, weil die Sachsen ein fränkisches Heer am Süntel treulos niedergemacht hatten. Um so heller loderte die Flamme des Aufruhrs empor. Wittekind war zu den Dänen geflohen, kehrte aber jetzt zurück. Alle sächsischen Stämme erhoben sich wie ein Mann. In zwei großen Feldschlachten bei Detmold und bei Osnabrück wurde jedoch die Widerstandskraft des freiheitliebenden Volkes gebrochen. Über dreißig Jahre hatte mit geringen Unterbrechungen der Kampf gewährt. Wittekind ließ sich taufen. Karl war selbst sein Pate. Hinfort führte Wittekind in seinem Wappen statt des schwarzen Rosses ein weißes. Die meisten Lachsen folgten dem Beispiele ihres Führers. Durch Errichtung von Bistümern suchte Karl das Christentum zu befestigen. 4. Der Krieg gegen die Longobarden. — Gleich nach dem ersten Sachsenfeldzug geriet Karl in Krieg mit Desiderius, König der Longobarden. Dieser hatte dem Papste das Stück Land entrissen, welches Pippin ihm geschenkt hatte. Als Schirmherr des Papstes zog Karl mit einem starken Heere über die Alpen. Ein longobardischer Spielmann erbot sieb, ihm einen wenig bekannten, sichern Weg über das Gebirge zuzeigen. Karl nahm das Anerbieten an und erreichte schnell die Ebene. „Was soll dein Lohn sein"? fragte er den Spielmann. Dieser antwortete: „Ich will auf einen Berg steigen und stark in mein Horn blasen; soweit der Sehall in das Land hineintönt, soll das Land mit allen Männern und Weibern, die daraus wohnen, mir zum Lohne gegeben werden." Karl sprach: „Es geschehe, wie du gesagt hast." Der Spielmauu stieg auf den Berg und stieß mit voller Kraft ins Horn. Alsdann stieg er herab, ging durch die Dörfer und Felder und fragte jeden, wen er fand: „Hast du mein Horn blasen hören?" Und wer nun antwortete: „Ja, ich hab's gehört" dem versetzte der Spielmann einen Streich auf die Wange mit den Worten: „Du bist mein eigen". Desiderius sah von einem Turme das mächtige Heer kommen und verkroch sich beim Anblicke Karls. Dieser nahm ihn gefangen und sperrte ihn in ein Kloster. Dann setzte er sich die eiserne Krone der Longobarden aufs Haupt und machte so dem Longobardeureiche ein Ende. 774. In der longobardischen Königskrone befand sich ein eiserner Reis, der aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet sein soll, daher der Nanie „eiserne" Krone. Sonst war sie prächtig aus Gold gefertigt und mit Edelsteinen geschmückt. 5. Zug gegen die Araber in Spanien. — Auf dem Reichstage zu Paderboru 777 wurde Karl durch eine Gesandtschaft maurischer Fürsten um Hülfe gegen den Kalifen von Kordova angerufen. Karl versprach zu kommen. Im nächsten Jahre brach er mit einem großen Heere auf und eroberte das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro. So gewann er die „spanische Mark" als Grenzprovinz des Frankenreiches. Auf dem Rückzüge verlor er einen Teil seines Heeres in einem Engpaß der Pyrenäen. Unter den Gefallenen befand sich auch der Markgraf Roland, von dem die Sage zu berichten weiß. 6. Krieg gegeu die Bayern. — Der stolze Herzog Tassilo von Bayern, ein Schwiegersohn des entthronten Longobardenkönigs, hatte sein Land von den Franken zu
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