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1. Geschichtsbilder - S. 98

1903 - Berlin : Süsserott
Wwwwmwwwww — 98 — rückte von Süden her in unser Land. Am Gallustage (16. Oktober) des Jahres 955 kam es zu einer Mutigen Schlacht an der Raxa (entweder die Recknitz oder die Reke, der Oberlauf der Elde bei Malchow). Obotriten und Leutizeu staudeu hier vereint und wurden von dem Obotritenfürsteu Stoiuef geführt. Die Wenden erlitten eine große Niederlage, Stoinef selbst wurde vou einem deutschen Ritter erschlagen. Am Tage nach der Schlacht hielt Otto Gericht und ließ siebenhundert Gefangene enthaupten. Trotzdem war die Macht der Wenden nicht gebrochen. Otto sah sich noch kurz hintereinander zu mehreren Feldzügen genötigt, ehe er sich über die Sicherheit des deutschen Nordeus beruhigen konnte. Was durch das Schwert gewonnen war, suchte er durch die Predigt des Evangeliums zu befestigen. Für die Leutizen gründete er die Bistümer Havelberg und Brandenburg; später errichtete er in Aldenburg (Oldenburg) bei Lübeck ein Bistum, dessen Sprengel das ganze Obotritenland umfassen sollte. 6. Otto und Adelheid. — Die schwersten Kämpfe hatte Otto in Italien zu bestehen. Dort hatte der Markgraf Berengar den König vergiftet und wollte dessen Witwe, die junge Adelheid, zwingen, seinen häßlichen Sohn zu heiraten. Als sie sich weigerte, sperrte er sie in einen Turm am Gardasee. Ein treuer Mönch brachte sie durch einen unterirdischen Gang ins Freie. Unter vielen Gefahren rettete sie sich an einen sichern Ort. Sie bat jetzt Otto um Hülfe gegen ihren Peiniger. Otto zog mit einem Heere über die Alpen, besiegte Berengar und nahm Adelheid zur Gemahlin. So wurde er König vou Italien. 7. Römerzüge und Kaiserkrönung. — Als König von Italien hatte Otto viele Empörungen zu dämpfen und vielen Unordnungen zu wehren. Mehrere Male mußte er über die Alpen ziehen. Im Jahre 962 ließ er sich in Rom vom Papst zum Kaiser krönen. Von jetzt an verblieb die Kaiserwürde den deutschen Königen, und Deutschland hieß fortan: „das heilige römische Reich deutscher Nation." Die Römerfahrten wurden nun bei den deutschen Königen Sitte. Sie haben viel Gut und Blut gekostet und wenig eingebracht. Man hat deshalb später Italien das „Grab der Deutschen" genannt. 8. Ottos Tod. — Otto I. war nach Karl dem Großen der mächtigste Herrscher des Abendlandes und erhielt schon bei Lebzeiten den Beinamen Jtier Große." Er starb im Jahre 973 und wurde im Dom zu Magdeburg begraben. 9. Die Wenden zur Zeit der Ottonen — Ottos I. Nachfolger zersplitterten ihre Kräfte durch viele Züge nach Italien. Auch im Wendenlande gingen die Errungenschaften Ottos I. verloren. Der Gebranch deutschen Geldes, der „Wendenpfennige" und „Ade lh ei d smünzeu" hatte mit der deutschen Oberherrschaft wenig zu tun. Als Otto Ii. (973—983) im Jahre 982 in Unteritalien eine schwere Niederlage erlitt, brach ein allgemeiner Aufstand der Wenden gegen die deutsche Herrschaft los. Die Kirchen wurden zerstört und die Priester vertrieben. Otto Iii. (983—1002) rückte im Jahre 994 an der Spitze eines Heeres bis Mikelinburg, mußte jedoch deu Wenden einen günstigen Vertrag zugestehen. Der letzte .Kaiser aus dem sächsischen Hanse, Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024), suchte die Wenden durch Milde zu gewinnen; die Leutizen wurden sogar seine Bundesgenossen im Kriege gegen die Polen. In den Kämpfen der Ottonen-kaiser mit den Wenden treten die Namen der Obotritensürsten Mistevoi und Mistizlav hervor. Als Hanptburg des Mistizlav tritt 1018 Schwerin in der Geschichte auf.
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