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1. Geschichtsbilder - S. 107

1903 - Berlin : Süsserott
Vi. Jie Zeit der Kohenstaufen. 19. Konrad Iii. 1138—1152. 1. Welfen und Hohenstaufen. — Mit Heinrich V. war das Geschlecht der Franken ausgestorben. Für kurze Zeit kam wieder ein Sachse auf den Thron, Lothar von Sachsen (1125—1137.) Nach dessen Tode rechnete Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und von Sachsen, mit Sicherheit auf die Kaiserkrone. Er hatte bereits die königlichen Abzeichen an sich genommen. Die Fürsten wählten jedoch Konrad Iii. von Hohenstaufen Mit ihm beginnt die Reihe der hohenstanfischen Kaiser. Ihr Stammschloß lag auf dem Hohen Staufen, einem Berge der Schwäbischen Alp. Heinrich der Stolze empörte sich gegen den Kaiser und wurde seiner beiden Länder entsetzt. Während er fortfuhr, seine Herzogtümer zu verteidigen, wurde er vom Tode ereilt. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn Heinrich, später „der Löwe" zubenannt. Für diesen setzte sein Onkel Welf den Kampf fort. Hie Welf! war das Feldgesckrei der Bayern, hie Waiblingen! die Losung der Hohenstaufen. Weil sich bald mit den Welfen die Päpste verbündeten, so verstand man später unter den Welfen alle Anhänger des Papstes und unter den Waiblingern alle Anhänger des Kaisers. Der Kampf zwischen Welfen und Hohenstaufen zog sich durch Jahrhunderte hin und endete mit dem Untergange des Geschlechts der Hohenstaufen. 2. Die Weiber von Weinsberg. — Als Konrad Iii. mit Heinrich dem Stolzen kämpfte, belagerte er die Stadt Weinsberg im heutigen Württemberg. Die Bürger widerstanden dem Kaiser mit solcher Ausdauer, daß er sie mit dem Tode bedrohte. Endlich war die Stadt dem Falle nahe. Da baten die Weiber um freien Abzug und die Erlaubnis, ihre besten Schätze, soviel sie tragen könnten, mitzunehmen. Der Kaiser bewilligte die Bitte. Am andern Morgen öffneten sich die Tore. Im langen Zuge bewegen sich die Frauen ans der Stadt, und jede trug als besten Schatz ihren Mann auf dem Rücken. Der Kaiser war über die List der Weiber betroffen. „Das kann nicht gelten!" rief sein Bruder aus. Doch Konrad sprach lächend: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch deuteln!" Er schenkte den Männern die Freiheit und verschonte die Habe der Stadt. 3. Der zweite Kreuzzug. 1147. — Das junge Königreich ^Jerusalem wurde von den Türken hart bedrängt. Um diese Zeit drang die L>chreckens-knnde nach Europa: Edessa ist gefallen! Edessa galt als Vormauer vou Jerusalem. Wieder fand sich ein Mann, der mit begeisterten Worten hoch und uiedrig zu einem Krenzznge entstammte. Das war der französische Abt Bernhard von Clairvaux. Er bewog deu König Ludwig Vii. von. Frankreich zur Annahme des Kreuzes und gewann durch die Kraft seiner Rede auch den widerstrebenden Kaiser Konrad Iii. Bernhard verhieß,, daß der Kreuzzug von Erfolg gekrönt sein werde. Im Frühling des Jahres 1147 brach Konrad mit einem stattlichen Heere auf, etwas später folgten ihm die Franzosen. Die Treulosigkeit der Griechen führte das Mißlingen des Kreuzzuges herbei. Fast 200000 Menschen opferten nutzlos ihr Leben. Enttäuscht und unmutig kehrte Konrad zurück. Bernhard von Clairvaux wußte auf die Anklage, die man gegen ihn vorbrachte, zu antworten. Er erklärte: „Die Sünden der Kreuzfahrer find schuld. Auch Moses konnte das abtrünnige Israel nicht in das heilige Land bringen, obgleich Gott, es selbst ihnen verheißen hatte".
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