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1. Geschichtsbilder - S. 145

1903 - Berlin : Süsserott
verschloß Haus und Hof sicher gegen das lichtscheue Diebsgesindel, welches nachts durch die Straßen schlich. 4. Das Handwerk. — In den Städten gelangte bald die Gewerbetätigkeit zu hoher Blüte. Durch die Kreuzzüge kamen neue Gewerbe auf, und die alten wurden vermehrt. Um sich gegenseitig Schutz und Hülfe zu leisten und ihre Rechte zu erweitern, vereinigten sich die Handwerker in Zünften, Gilden oder Innungen. Handwerker, welche ein und dasselbe Gewerbe betrieben, gehörten ein und derselben Znnft an. Jede Zunft besaß ihre Herberge. Hier versammelten sich zu bestimmten Zeiten die Zunftgenossen unter dem Vorsitze des Zunftmeisters, der ein großes Ansehen genoß. Die Gesetze der Zunft wurden in einer Lade verwahrt und enthielten strenge Bestimmungen. Ehrlose Mitglieder wurden ausgestoßen. Es war genau festgesetzt, wieviele Gesellen und Lehrlinge ein Meister halten durfte. Der Lehrling mußte stets ein Sohn „ehrlicher Leute" sein. Viele Gewerbe galten als unehrlich, z. B. Scharfrichter, Spiellente, Abdecker, Zöllner, auch die Barbiere, Müller, Schäfer, Nachtwächter und Totengräber. Hatte der Lehrling ausgelernt, so wurde er feierlich zum Gesellen gesprochen und begab sich auf die Wanderschaft. Nach der Rückkehr machte er sein Meisterstück und trat in die Reihe der Zunftgenosfen. Diese hielten eng zusammen, wohnten vielfach auch in einer Straße nebeneinander und teilten gemeinsam Leid und Freude. Ju ihrer Herberge feierten sie gemeinschaftliche Feste, durch eine gemeinschaftliche Totenbahre sorgten sie für ein würdiges Begräbnis des verstorbenen Zunftgenossen. Jede Zunft hatte ihr besonderes Banner. Um dieses scharten sich die Zunftmitglieder, wenn es galt, die bedrohte Vaterstadt gegen feindliche Überfälle zu verteidigen. Eine wichtige Rolle spielten die Zünfte in den Kämpfen um die Regierung der Stadt. Sie verlangten Sitz und Stimme im Rate, und als ihnen dieser Anspruch von den Geschlechtern verweigert ward, wurden blutige Kämpfe innerhalb der Stadtmauern ausgefochten, die in der Regel mit dem Siege der Zunftgenossen endeten. 5. Die Kunst. — Viele Handwerker brachten es in ihrem Gewerbe zu einer Kunstfertigkeit, deren Erzeugnisse wir heute noch bewundern, so besonders die Tischler, Drechsler, Schlosser, Zinngießer, Goldschmiede. Die höchste Blüte erlangte die Baukunst. Der fromme und werktätige Sinn des Mittelalters zeigte sich im Bau zahlreicher Gotteshäuser. Anfänglich waren die Mönche die Baumeister der Kirchen gewesen. Bis zu den Hohenstaufen wurden die Gotteshäuser meist im romanischen oder Rnndbogenstil erbaut. Türen und Fenster waren im halbkreisförmigen Rundbogen gewölbt. Als im 12. und 13. Jahrhundert die Kölner Dom. Baukunst in die Hände der Bürger Benjes, Geschichtsbilder. A. 10
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