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1. Geschichtsbilder - S. 231

1903 - Berlin : Süsserott
— 231 Goethe. Schiller, Nach dem Dreißigjährigei: Kriege wurde das Französische die Umgangssprache der vornehmen Welt. Die deutsche Sprache ward mit Fremdwörtern durchsetzt. Friedrich der Große hatte wenig Sinn für deutsche Sprache und Bildung, er sprach und schrieb am liebsten srauzösisch. Aber seine deutschen Taten gaben den Anstoß zum Wiedererwachen der deutschen Dichtkunst, welche zu Ende des l 8. Jahrhunderts ihre höchste Vollendung erfuhr. Schon zur Zeit Friedrichs des Großen trat ein großer Dichter auf, der fromme Klopstock (1724—1803). Sein berühmtestes Werk ist der „Messias". — Gotthotb Ephraim Lessing (1729—1781) kämpfte gegen die Herrschaft der französischen Sprache und fchrieb das erste deutsche Lustspiel „Minna von Barnhelm", sowie das Drama: „Nathan der Weise". — Auch Johann Gottfried von Herder (1744 — 1803) gehört zu den Bahnbrechern des geistigen Lebens im 18. Jahrhundert. — Die beiden größten Dichter sind aber Goethe und Schiller. Johann Wolfgang von Goethe ist am 28. August 1749 zu Frankfurt a, M. geboren. Durch große Dichtungen schuf er sich einen berühmten Namen. Der Großherzog Karl August vou Sachsen-Weimar zog ihn an seinen Hos. In Weimar ist Goethe am 22. Mürz 1832 gestorben. Sein tiefsinnigstes Werk ist der „Faust". — Friedrich von Schiller, geboren am 10. November 1759, ist der Lieblingsdichter des deutschen Volkes. Er hat viele herrliche Gedichte und geschichtliche Dramen geschrieben. Sein Meisterwerk ist „Wallenstein", daneben sind zu nennen: „Wilhelm Teil", „Maria Stuart", ,,Jungfrau von Orleans" 2c. Schiller schloß mit Goethe einen Freunbschaftsbuud und zog nach Weimar. Hier starb er am 9. Mai 1805. Den beiden Dichtern ist ein gemeinsames Denkmal ut Weimar errichtet worden. Die Tonkunst ward durch große Meister gepflegt: Johann Sebastian Bach in Leipzig, Händel in Hannover, später in England, Mozart, Beethoven, Haydn, Gluck in Wien. Die Baukunst stand unter dem französischen Einfluß des Rokokostils. Die Bauwerke, Möbel uni) sonstige Hausgeräte wurden mit vielen Schnörkeln und Verzierungen überladen. 6. Kirche und Schule. — Statt des Glaubens au das geoffenbarte Wort kam in der Kirche ein öder Vernunftglanbe (Rationalismus) zur Herrschaft. Jefmehr man das Volk „aufklären" wollte, desto leerer würden die Gotteshäuser. Nur wenige fromme Seelen lasen nach wie vor fleißig in der Bibel, hielten ihre häuslichen Morgen-und Abendandachten und besuchten die Kirche. Das Schulwesen machte merkliche Fortschritte. Die ©täbte rechneten es sich zur Ehre an, eine gute Schule zu besitzen. Der Unterricht in beu Landschulen ließ zu wünschen übrig. Berühmt waren die Landschulen des Domherrn von Rochow in der Mark.
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