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1. Geschichtsbilder - S. 237

1903 - Berlin : Süsserott
— 237 — Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brünn. Napoleon erfocht einen seiner glänzendsten Siege._ Die Russen zogen sich zurück. Österreich verlor im Frieden zu Preßburg Venedig an Italien und Tirol an Bayern. Bayern und Württemberg wurden zu Königreichen, Hessen und Baden zu Großherzogtümern erhoben. Außer seinen Verbündeten beschenkte Napoleon auch seiue Verwandten mit Ländern und Kronen. So erhielt sein Bruder Joseph das Königreich Neapel (später Spanien), sein Bruder Ludwig das Königreich Holland, sein Schwager Mürat das Großherzogtum Kleve und Berg am Rhein. 2. Der Rheinbund. 1806. — Jetzt war Napoleon Herr in Deutschland und schaltete hier nach Belieben. 1806 stifte er den Rheinbund. 16 deutsche Fürsten sagten sich von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Beschützer (Protektor) an und versprachen, ihm zu allen seinen Kriegen 63000 Mann Hülfstruppeu zu stellen. 3. Auflösung des Deutschen Reiches. 1806. — Nunmehr legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaiser von Österreich. So ging nach tausendjährigem Bestehen das heilige römische Reich deutscher Nation zugrunde. Niemand durfte seinem Schmerze über die schmachvolle Herrschaft Napoleons Ansdrnck geben. Ein Buchhändler Palm in Nürnberg hatte eine Schrift verschickt, die sich betitelte: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung." Dafür ward er auf Napoleons Befehl erschossen. 87. Preußens Fall. 1. Friedrich Wilhelm Iii. folgte im Jahre 1797 seinem Vater Friedrich Wilhelm Ii. in der Regierung Preußens. Er war ein redlicher, frommer Fürst. Schon als Kind verriet er viele vortreffliche Eigenschaften. Im Jahre 1792 nahm er am Feldzuge gegen Frankreich teil und vermählte sich im folgenden Jahre mit der Prinzessin Luise von Mecklen-burg-Strelitz. Friedrich Wilhelm Iii. wollte seinem Lande den Frieden erhalten und hatte deshalb jede Parteinahme gegen Napoleon vermieden. Ein rechtzeitiger Anschluß an Rußland und Österreich wäre besser gewesen. Nach der Schlacht bei Austerlitz beleidigte Napoleon Preußen, wo er nur konnte. Friedrich Wilhelm wollte mit den norddeutschen Fürsten einen Norddeutschen Bund zustande bringen. Napoleon verhinderte es. Auf Napoleons Wunsch hatte Preußen Teile seines Landes abgegeben und dafür Hannover eingetauscht, jetzt bot Napoleon, ohne Preußen weiter zu fragen, Hannover den Engländern an. Diese Beleidigungen konnte Friedrich Wilhelm Iii. nicht ruhig hinnehmen. Heer und Volk forderten den Krieg. Viele Offiziere wetzten ihre Degen an der Schwelle des Gebäudes, in welchem der französische Gesandte wohnte. Der König verbündete sich mit Sachsen und Rußland und erklärte Napoleon den Krieg. 2. Jena und Anerstädt. 1806. — Die Preußen zogen mit großer Siegeszuversicht in den Kampf. Sie hielten sich für unüberwindlich und träumten von den Zeiten Friedrichs des Großen. Es kam anders. An der Spitze des preußischen Heeres stand der 72 jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig, der zwar ein tapferer Held, aber der Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen war. Während das preußische Heer sich in
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