Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder - S. 247

1903 - Berlin : Süsserott
Der Dichter Ernst Moritz Arndt dichtete begeisterte vaterländische Lieder. Er schürte den Haß gegen die Unterdrücker und ermahnte das Volk, ihnen zu widerstehen wie einst Hermann den Römern. Der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn errichtete in der Hasenheide bei Berlin einen Turnplatz und wollte" die Jugend durch körperliche Übungen im Turnen und Fechten wehrhaft machen, damit sie kräftig erfunden werde, wenn die Stunde der Befreiung schlagen sollte. Als Jahn einmal mit seine» Turnern zum Brandenburger Tor hinausging, fragte er einen derselben: „Was denkst du, wenn du dies Tor siehst?" „Nichts!" war die Antwort. „Schlingel," rief der alte Turnvater, indem er dem Jungen eine Ohrfeige gab, „du sollst denken: „Da haben uns die Franzosen die Biktoria heruntergestohlen, die müssen wir wieder haben!" 8. Wapoleons Zug nach Wußland 1812. 1. Die große Armee. — Der russische Kaiser hatte die Kontinentalsperre aufgehoben, weil sie dem Handel Rußlands schwere Wunden schlug. Das verdroß Napoleon. Er beschloß, den Zaren zu demütigen und erklärte ihm den Krieg. Der Welteroberer plante, nach der Niederwerfung Rußlands durch Asien zu marschieren und den Engländern Ostindien zu entreißen. Im Juni 1812 brach er mit dem stolzesten Heere auf, das die Welt bis dahin gesehen hatte. 600000 Mann folgten den Fahnen des übermächtigen Korsen, davon allein 200000 Deutsche aller Stämme. Österreich mußte 30000, Preußen 20000 Mann Hülsstruppen stellen. Letztere bildeten den linken Flügel, welcher in die Ostseeprovinzen einfallen sollte. Napoleon führte die Hauptarmee in der geraden Richtung auf Moskau. Der Durchzug der Truppen und die damit verbundenen Einquartierungen brachten besonders die Bewohner der Provinz Ostpreußen an den Bettelstab. Die Ossiziere ließen sich den Schinken in Rotwein kochen, und der gemeine Soldat forderte von seinen Wirtsleuten zwei Gerichte zum Mittag. 2. In Feindesland. — Die Russen wichen vor dem überlegene» Feinde zurück und brannten Städte und Dörfer nieder. Der dadurch herbeigeführte Mangel an Lebensmitteln führte schon jetzt Hunger und Erschöpfung herbei. Bei Smolensk am Dnjepr hielten die Russen zum erstenmale stand. Einen ganzen Tag wurde blutig gestritten, Smolensk ging in Flammen auf, die Russen zogen sich weiter zurück. Bei Borodino, 100 km vor Moskau, stellten sich die Rnssen abermals zur Schlacht. 70000 Tote und Verwundete deckten nach dem furchtbaren Kampfe das Schlachtfeld. Napoleon blieb Sieger, und der Weg nach Moskau stand ihm offen. 3. Der Brand von Moskau. — Am 14. September stand Napoleon vor Moskau. Hier gedachte er den Winter über zu bleiben und im Frühjahre den Kampf fortzusetzen. Vor den Toren der Stadt machte Napoleon Halt. Doch wartete er vergeblich auf das Erscheinen der Behörden, die, wie es Sitte war, um Schonung bitten oder die Gnade des Siegers anflehen sollten. Als sich kein Mensch blicken ließ, befahl Napoleon den Einzug. Aber auch in den Straßen herrschte Totenstille, höchstens huschte hier und da verdächtiges Gesindel um die nächsten Ecken. Man hörte nichts als die Hnfschläge der Rosse und die Fußtritte der Soldateu. Die Stadt war von den Einwohnern verlassen und dem Untergange geweiht worden. Napoleou bezog die alte Zarenburg, den Kreml. In der Nacht schon brach an verschiedenen Stellen der Stadt Feuer aus. In der zweiten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer