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1. Geschichtsbilder - S. 251

1903 - Berlin : Süsserott
— 251 — nach Breslau. Hier schloß er ein Bündnis mit Rußland und erklärte Napoleon den Krieg. Am 10. März, dem Geburtstage der Königin Luise, stiftete er den Orden des Eisernen Kreuzes mit dem Wahlspruche: „Mit Gott für König und Vaterland." Am 17. März 1813 erließ er den „Aufruf an mein Volk." „Es gibt", so heißt es darin, „keinen andern Ausweg als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Gott wird unserer gerechten Sache den Sieg verleihen". 3. „Und alle, alle kamen." — Der Aufruf des Königs entfachte einen Sturm hehrer Begeisterung. Das ganze Volk erhob sich wie ein Mann. Jeder, der die Waffen zu tragen vermochte, eilte zu den Sammelplätzen. Der Laudmann verließ den Pflug, der Handwerker die Werkstatt, der Kaufmann das Geschäft. Lehrer und Schüler vertauschten die Feder mit dem Schwerte. Selbst Jungfrauen drängten sich in Männerkleidung zu den Fahnen. Wer nicht ins Feld ziehen konnte, opferte alles, was er an Hab und Gut entbehren konnte, für das Vaterland. Die Kinder öffneten ihre Sparbüchse, die Frauen trennten sich von ihrem Schmuck. Eheleute gaben ihre goldenen Trauringe her. Es wurden ihrer ihrer nicht weniger als 160000 nach Berlin gesandt und dort gegen kleine eiserne Ringe eingetauscht, welche auf dem äußeren Rande die Inschrift führten: „Gold gab ich für Eisen 1813". Ein 18 jähriges Mädchen ließ sich ihr herrliches Haar abschneiden, um den Erlös, zehn Taler, dem Vaterlande zu weihen. Ein Bauer sandte sein Pferd mit den Worten: „Fünf Pferde haben mir die Franzosen gestohlen, das sechste will ich ihnen nachschicken." Breslau wurde der Sammelpunkt der Truppen. Zu allen Toren der Stadt zogen Freiwillige herein. Der Major von Lutzow errichte ein freiwilliges Jägerkorps, die ,,schwarze Schar." In ihre Reihen trat der Turnvater Jahn und der Freiheitssänger Theodor Körner. So stand in wenigen Wochen ein Heer von 270000 Mann kriegsbereit. Fast ganz Deutschland bildete ein mächtiges Kriegslager; andere Staaten, Mecklenburg voran, schlossen sich Preußen an. Ehe die Krieger auszogen, wurden sie feierlich in der Kirche eingesegnet, unter Glockengeläute verließen sie die Stadt. 2. Die Schlachten des Jahres 1813. 1. Groß-Görschen und Bautzen. — Während dieser Rüstungen hatte Napoleon gleichfalls ein neues Heer gesammelt und kam über den Rhein herangezogen. Die Fürsten des Rheinbundes mußten ihm Heeresfolge leisten. Bei Groß-Görschen stellten sich ihm am 2. Mai 1813 die Preußen und Russen entgegegen, erlagen aber trotz größter Tapferkeit der Kriegskunst des Korsen. Der edle Scharnhorst ward auf den Tod verwundet und starb bald darauf zu Prag. Auch in der zweitägigen Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai trug Napoleon den Sieg davon. Dennoch war der Mut der Preußen ungebrochen, sie hatten auch keine Kanonen und Gefangene verloren. ,,Das sind die Preußen von Jena nicht mehr", bekannte Napoleon. Weil er in beiden Schlachten starke Verluste erlitten hatte, bot er einen Waffenstillstand an, den die Verbündeten annahmen. Während derselben ließ er heimtückisch Lützows Freikorps unweit Leipzig niedermachen. Theodor Körner entkam mit wenigen Gefährten. 2. Kricqsplan — Während Napoleon Sachsen zum Anschluß zwang, gewann Preußen neue Bundesgenossen an Österreich und Schweden. Alle
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