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1. Erzählungen aus der Sagenwelt des klassischen Altertums und aus der ältesten Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1913 - Leipzig : Teubner
3. Die Messenischen Kriege 37 Gott Apollo um Rat. Dieser trug ihneu auf, sich einen Helfer aus Athen zu holen. Die Athener sandten ihnen auf ihre Bitte den Sänger Tyrtäus, der durch seine Gesänge die Mutlosen zu neuen Taten anfeuerte. Auch ihre Uneinigkeit schlichtete er durch weisen Rat. Dennoch besiegte sie Aristomenes in der Schlacht am „Male des Ebers", wo er, von achtzig der tapfersten Messenier umgeben, alles vor sich niederwarf. Erbittert über seine Einfälle in ihr Land, bestachen die Spartaner einen seiner Bundesgenossen, den König von Arkadien; und dieser verließ wirklich in der Schlacht „am großen Graben" plötzlich die Schlachtordnung und eilte mit seinen Kriegern davon. Aristomenes wurde jetzt geschlagen, zog sich nahe an die arkadische Grenze auf den steilen Berg Jra zurück und wandelte ihn zu einer Feste um. Hier hielt er den Feinden elf Jahre lang stand und fügte ihnen durch fortgesetzte Streifzüge großen Schaden zu. Einmal wurde er gefangen und mit Stricken gebunden. Als die Nacht hereinbrach, machten die Feinde, die ihn bewachten, Halt und zündeten ein Feuer an. Während sie schliefen, kroch er an das Feuer heran, ließ die Stricke durchbrennen und rettete sich durch die Flucht. Während eines kleinen Treffens durch einen Steinwurf betäubt, wurde er abermals gefangen genommen und jetzt samt den andern Kriegern, die in die Hände der Spartaner gefallen waren, in einen tiefen Erdschlund hinabgestürzt. Alle kamen dabei ums Leben, er jedoch fiel auf die zerschmetterten Leichen und blieb unversehrt. Da aber der Erdfchlund keinen Ausgang bot, so erwartete er den Tod durch Hunger. Am dritten Tage hörte er ein Geräusch, als wenn ein Tier fräße. Es war ein Fuchs, der an den Leichen nagte. Aristomenes verhielt sich ganz still, bis er auch zu ihm kam, packte ihn dann am Schwänze und fand so durch den engen Gang, auf dem der Fuchs in die Schlucht gekommen war, einen Ausweg. Bald erkannten die Spartaner an der Niedermetzelung korinthischer Krieger, die auf ihrer Seite standen, daß Aristomenes noch lebe. Noch einmal fiel er in die Gewalt der Feinde, diesmal kretischer Bogenschützen. Aber ein messenisches Mädchen, in dessen Haus sie mit ihm übernachteten, machte sie trunken und zerschnitt seine Fesseln, woraus er alle tötete. Die Messenier gaben eifrig acht, daß keiner ihrer Ziegenböcke aus Unterwerfung dem Flusse, der an Jra vorbeifloß, trinke; denn ein Orakelspruch sagte, ö!e,ieinen§' daß sie verloren seien, wenn ein „Tragos" aus jenem Wasser tränke. Tragos hieß nämlich der Ziegenbock. Aber dieses Wort bedeutet auch den wilden Feigenbaum. Da hing einst ein Zweig eines solchen bis in den Fluß hinab; ein messenischer Seher bemerkte es und wußte
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