Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 71

1916 - Leipzig : Teubner
I. Aus der brandenburg-preußischen Geschichte: Friedrich Ii., der Große. 71 hatte. Er schenkte ihm das Schloß Rheinsberg bei Neu-Ruppiu, wo der Prinz endlich frohe Tage verlebte, die er dem Studium und den schönen Künsten widmete. Auf einem Kriegszuge am Rhein erwarb er sich das Lob des großen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen. Schließlich sah der Vater ein, daß der Sohn ein tüchtiger Mann geworden war, und beide söhnten sich miteinander vollständig aus. Nachdem im Jahre 1740 Friedrich Wilhelm I. gestorben war, wurde Friedrich Ii. König. Er war fest entschlossen, jede günstige Gelegenheit zu benutzen, um Preußen möglichst groß und mächtig zu machen. Schon seine Vorgänger hatten Anspruch auf die Nachfolge in mehreren schlesischen Fürstentümern erhoben, deren Herzogshaus aus-gestorben war. Vor langer Zeit nämlich war zwischen den Hohen-zollern und den schlesischen Herzögen eine sog. Erbverbrüderuug abgeschlossen worden, d. h. es war bestimmt worden, daß, wenn in der einen Familie alle männlichen Glieder gestorben wären, die andere Familie das Erbe erhalten sollte. Dieser Fall war zugunsten der Hohenzollern schon vor mehreren Jahrzehnten eingetreten, aber Österreich hatte diese Länder selbst in Besitz genommen. Als nun im Herbst 1740 Kaiser Karl Vi. starb und seine Tochter, Maria Theresia, die Regierung von Österreich und Ungarn antrat, forderte der preußische König die Herausgabe jener Gebiete; wenn man sie ihm übergäbe, wolle er Maria Theresia gegen alle Feinde schützen. Aber er wurde abgewiesen. Da überschritt er die Grenze, und bald war ganz Schlesien in seiner Gewalt. Bei Mollwitz, nicht weit von Breslau, trat ihm ein österreichisches Heer entgegen. Seine Reiter wurden von den feindlichen schmählich geschlagen; aber sein Fußvolk, das in vorzüglicher Ordnung und großer Ruhe aufmarschierte, lud und feuerte, errang unter Führung des Generals von Schwerin den Sieg. Darauf fiel Friedrich in Böhmen ein und gewann noch eine zweite Schlacht. Nun schloß Maria Theresia Frieden und verzichtete auf Schlesien. Da aber Maria Theresia ihre übrigen Feinde, die Franzosen, Bayern und Sachsen, überwand, mußte er fürchten, daß sie ihm das schöne Land wieder entreißen wolle. So kam es zum Zweiten Schlesischen Kriege. Der Anfang war nicht glücklich: Friedrich mußte aus Böhmen, das er sich zum Teil hatte erobern wollen, mit Verlust zurückweichen, und im nächsten Frühling marschierte ein starkes österreichisches Heer durch die Gebirgspässe der Sudeten (am Riesengebirge) in Schlesien er l. Schlesische Krieg. 1740—1742. Der 2. Schlesische Krieg. 1744—1745.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer