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1. Neuere Geschichte - S. 24

1871 - Berlin : Weber
— 24 — millies in Belgien besiegt und darauf aus den Niederlanden vertrieben. Sept. 1706 werden die Franzosen durch Eugen bei Turin besiegt (hauptsächlich durch die Tapferkeit der preußischen Truppen unter Leopold ^ von Dessau) und müssen darauf Italien räumen. Juli 1708 wird Vendome bei Oudenarde in Belgien durch Marlborough und Eugen besiegt, worauf von diesen die starke Festung Lille erobert wird. Da Frankreich durch die Kriegskosten in große Noth gebracht, und diese durch den furchtbaren Winter 1708/9, (einen der härtesten, den Europa je gehabt), noch vermehrt worden, so ist Ludwig Xiv. geneigt, den Frieden sogar mit großen Opfern zu erkaufen. Die Forderungen der Verbündeten, (wonach er auf die span. Monarchie zu Gunsten Karl's von Oestereich verzichten, die niederl. Grenzfestungen an die Holländer und das nach dem westfälischen Frieden erworbene deutsche Gebiet an Deutschland wieder abtreten soll), will er bewilligen. Da er aber auch noch Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien stellen soll, so bricht er die Friedensunterhandlungen ab. Als auch ein neues mit größter Anstrengung aufgebotenes franz. Heer unter Villars Sept. 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet von Marlborough und Eugen besiegt worden, macht Ludwig Xiv. 1710 neue Friedens versuche und ist sogar schon bereit, monatliche Subsidien zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen, (während die Verbündeten darauf bestehen, daß er ihn mit Waffengewalt vertreiben soll); da retten ihn 2 Ereignisse ans seiner Bedrängniß: 1) der Fall des Whigministeriums in England (1710), in Folge dessen Marlborough abgesetzt wird; 2) der Tod Kaiser Joseph's I. (1711), welchem Erzhz. Karl in den östreichischen Ländern und als Kaiser folgt. 1713. Im Frieden zu Utrecht (mit England, Holland, Savoyen, Preußen) wird Philipp V. als König von Spanien (und dessen Kolonien) anerkannt, muß aber allen Ansprüchen auf die franz. Krone entsagen; die span. Niederlande, Mailand und Neapel sollen an Oestereich kommen. Cnqland erlangt Anerkennung der protestantischen Thronfolge, von Spanien Gibraltar und Minorka, von Frankreich Newfoundland und die Hndsonsbay-länder. Holland erlangt eine Barriere gegen Frankreich, (das Recht, in den niederländischen Festungen des Kaisers auf Kosten desselben holländische Besatzungen halten zu dürfen). Savoyen erhält Sicilien als Königreich; (1720 muß es dieses mit Sardinien vertauschen). Preußen erhält Obergeldern und Anerkennung seines Königstitels, überläßt aber an Frankreich seine Ansprüche auf das Fürstenthum Orange.
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