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1. Von 102 vor Chr. bis 1500 nach Chr. - S. 13

1880 - Berlin : Nicolai
13 Ariovist seine Streitkräfte aus dem Lager hervor und stellte sie nach den einzelnen Stämmen in gleichen Zwischenräumen auf und umgab seine ganze Schlachtlinie mit Fuhrwerken, um den Seinen die Hoffnung auf Flucht abzuschneiden. Die dort geborgenen Weiber flehten die in den Kampf rückenden Männer mit erhobenen Armen und unter Thränen an, sie nicht den Römern in die Knechtschaft zu überliefern. — Weil Cäsar bemerkte, daß derjenige Flügel der Feinde, welcher dem rechten römischen gegenüber stand, am wenigsten Festigkeit hatte, begann er von diesem aus die Schlacht. So hastig stürmten, als das Signal ertönte, die Römer auf die Feinde, und so plötzlich und schnell warfen sich die Feinde vor, daß kein Raum blieb, die Pilen zu schleudern. Man warf dieselben hinter sich und stritt mit dem Schwerte Mann gegen Mann. Aber die Germanen schlossen nach ihrer Gewohnheit rasch die Glieder zusammen und fingen die Schwerthiebe mit den Schilden auf. Da gab es aber eine Anzahl römischer Soldaten, welche in den Haufen der Feinde hineinsprangen und die Schilde mit den Händen herunterrissen. Während der linke Flügel der Feinde von dem rechten der Römer geschlagen und in die Flucht geworfen wurde, bedrängten die Germanen vermöge der Uebermacht ihres rechten Flügels die römische Schlachtlinie hart. Als das der junge Publius Crassus bemerkt hatte, der an der Spitze der Reiterei haltend, eine freiere Umschau hatte, als diejenigen, welche im Handgemenge standen, sandte er den bedrängten Römern die dritte Schlachtlinie zu Hülfe. Nachdem so die Schlacht wieder hergestellt war, wandten die Feinde sich zur Flucht und hielten nicht eher an, bis sie den Rheinstrom erreichten, welcher von dem Schlachtfelde ungefähr 50000 Passus entfernt war. Dort versuchten einige wenige, auf^ ihre Kräfte vertrauend, hinüberzuschwimmen, andere retteten sich auf zufällig vorgefundenen Kähnen — wie Ariovistus, der ein am Ufer angebundenes Fahrzeug faßte —; die übrigen wurden sämmtlich von der nachsetzenden römischen Reiterei niedergehauen. In zwei Feldzügen hatte Cäsar Gallien unterworfen und die römische Grenze bis an den Rhein vorgeschoben. Mehr, um die Germanen zu schrecken, als in der Hoffnung, dauernde Eroberung zu machen, ging er zwei Mal über den Rheinftrom. Als sich darauf Gallien noch einmal gegen ihn erhob, bediente er sich bereits germanischer Hülsstruppen; vier hundert deutsche Reiter bildeten seine Leibgarde; als er dann nach Italien zurückkehrte, um sich die Alleinherrschaft zu erstreiten, führte er zahlreiche germanische Söldner mit sich. Bei Pharsalus, wo er den Pompejus schlug, sollen sie den Sieg entschieden haben. Als der römische Bürgerkrieg in Afrika wüthete, standen Germanen einander im Kampfe gegenüber, denn auch in dem Heer des Labienus, des kriegskundigen Gegners Cäsars, dienten sie. In dieser Formation standen die regulären Truppen; als Tirailleure wurden leicht bewaffnete Hülfstruppen gebraucht. Zu Cäsers Zeit trugen alle Legionssoldaten eine schwere Rüstung, bestehend aus einem ehernen Helm mit hohem Feder-busch von rothen oder schwarzen Federn, einem 21/2 Fuß und mindestens vier Fuß hohen Schilde, (von Holz mit Rindshaut überzogen, vorn mit einem Buckel von Metall versehen); einem Panzer, der aus Lederriemen gebildet war und nur auf der Brust eine ©ifenptatte hatte und aus Beinschienen. Angriffswaffen waren: ein zwei Fuß langes, grades zweischneidiges spanisches Schwert, mehr zum Stoß als zum Hieb verwendbar, das Pilum, ein Wurfspieß von 63/4 Fuß Länge mit eiserner Spitze. (Die Bewaffnung und Kampfesweise der Germanen ergiebt sich aus obiger und den folgenden Schilderungen.) Vergl. die Einleitung zu Kraners Cäsar.
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