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1. Von 102 vor Chr. bis 1500 nach Chr. - S. 23

1880 - Berlin : Nicolai
23 Helden Armin als Gattin gefolgt sei. Er sandte Boten zu den Römern, darunter den Sohn Sigimund, den jungen Römerpnester, der stch m der Begeisterung vergessen hatte und nun reuig um Verzeihung bat. Er rief die Römer in's Land, zu Hülfe gegen Armin und die Patrioten. Berert-willig ward ihm die Hülfe gebracht, doch muß seine Sache schlimm gestanden haben, denn der römische Feldherr zog es vor, statt ihn in der Heimath zu unterstützen, ihn aus dem Cheruskerlande, wo er mit seinem Anhange hart bedrängt war, hinweg zuführen. In feinem Gefolge wurden edle Frauen gefangen, auch die Tochter Thusnelda, des Arminius Werb. Mehr an den Gatten, als an das eigene Unglück denkend, ertrug sie ohne Thränen und Klage, die Hände über der Brust gefallen, die Blicke gesenkt auf den schwangeren Leib, stolz und schweigend ihr Loos. Auch einen Theil der Beute aus der Teutoburger Schlacht brachten die Verräther dem römischen Heere wieder zu. Mancherlei trug Segestes dem Germaniens vor, um die Theilnahme am Freiheitskampfe vergessen zu machen und den neuen Verratb in helleres Licht zu stellen. „Als römischer Bürger habe er stets römische Gesinnung gehegt; seine Gegner nannten ihn zwar einen Verräther; aber er habe nur in der Ueberzeugung gehandelt, daß Römer und Germanen im Grunde dieselben Interessen hätten. Er ziehe den Frieden dem Kriege, den Unruhen und den Neuerungen vor, welche das Volk nur verdürben," — und was der Phrasen mehr sind, mit welchen sich zu allen Zeiten der Verrath geschmückt hat. Germaniens gab ihm und den Seinen eine Versorgung in Gallien. Thusnelda gebar in der Gefangenschaft den Knaben Thmnelieus, von dem wir nur noch erfahren, daß er in Ravenna zu einer schimpflichen Beschäftigung aufgezogen ward. Aber den Arminius stachelte der Gedanke an Weib und Kind zu rasendem Schmerze. Rastlos eilte er im Lande der Cherusker umher und bot zu den Waffen auf. „Möge Segestes," ries er, „das knechtische Land bebauen; nie werden die Germanen vergessen, daß sie zwischen Elbe und Rhein Ruthen und Beile und die Toga gesehen." Die 'Cherusker und ihre Nachbarvölker ergriffen die Waffen; auch Jnguiomer, des Arminius Oheim, ein Mann von großem Ansehen bei den Römern, welcher der ersten Erhebung fremd geblieben, schloß sich ihr jetzt an; es ist als ob es des Arminius Feuergeiste damals gelungen sei, die einfachen Stämme über ihr bisheriges Leben zu erheben, sie mit_ einem großen Nationalgefühle zu durchdringen. Germaniens machte große Zurüstungen; mit vierzig Cohorten schickte er den Cäeina an die Ems, Pedo führte die Reiter durch das Land der Friesen; er selbst mit vier Legionen fuhr über den Znhdersee. So vereinigte sich das Heer an der Ems. Die Chancen wurden zur Bundesgenossenschaft gebracht, die tapferen Brueterer, die ihr eigenes Land bei dieser Gelegenheit verwüsteten, zur Flucht genöthigt und unter der Beute ein Legionsadler des Varus wieder aufgefunden. Das Heer kam endlich in die Nähe des Waldes, _ wo des Varus erschlagene Legionen lagen. Ihnen die letzte Ehre zu erzeigen, schien dem Germaniens eine heilige Pflicht. Die düsteren Waldesgründe wurden durchforscht, der sumpfige Boden mit Brücken und Dämmen versehen. So gelangte man an die Stelle, wo die Gebeine zerstreut umher lagen. Noch waren die Spuren beider Lager vorhanden; das erste, weit und gut abgesteckt, deutlich dreier Legionen Werk; dann im verfallenen und flachen Graben die letzte Stellung der zusammengeschmolzenen Reste, mitten auf
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