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1. Von 102 vor Chr. bis 1500 nach Chr. - S. 60

1880 - Berlin : Nicolai
60 schmettern wild die Trompeten; von neuem beginnt der Kampf. Höher wächst der Streitgrimm der Alemannen, gleich Wüthenden stürmen sie vorwärts, die Wurfspeere und das gestählte Rohr der Pseile fliegen unaufhörlich, im Gewühl schlägt Messer an Messer, die Panzer springen von den heißen Schwerthieben; wer verwundet strauchelt hebt sich noch einmal vom Boden, _ bis das Leben mit dem Blute dahin fließt. Es war ein Kampf mit gleicher Kraft. Höher und breitbrustig ragten die Alemannen; die Römer standen geübter in der Ordnung der Schlacht; wild wie heulender Sturmwind schlugen die Germanen, spähend und vorsichtig die Römer. Oft erhob sich der Römer wieder vom Boden, und der germanische Söldner stemmte sich noch auf das ermattete Knie; die linke Hüfte zurückbiegend, kauerte er und drückte gegen den Feind. Da im stärksten Gewühl der Schlacht drang plötzlich ein heißer Keil der Alemannen, Könige und Edle mit ihrer Gefolgeschaar, unwiderstehlich in die römischen Reihen. Sie schmetterten nieder, was ihnen entgegenstand, und stürmten bis in die Mitte der römischen Schlachtordnung. Hier stand die Legion der Primanen, die den Ehrennamen führt: Schanze des Feldherrn. Dicht und zahlreich waren ihre Rotten, sie hielt fest, wie Mauer und Thurm. Kaltblütig lauernd deckten sich ihre Krieger gegen den Angriff, geschickt wie Gladiatoren des Circus bohrten sie dem Feind das Schwert in die Seite, sobald er in achtlosem Grimm eine Blöße gab. Die Alemannen kämpften, gleich Wettrennern ihr Leben aufopfernd, wenig dachten sie daran, sich zu schützen, nur die Menschenmauer vor sich zu brechen. Gräulich wurde das Schlachten. Vor den Germanen thürmten sich die Haufen ihrer Todten, sie sprangen immer wieder auf die Leiber ihrer Gefallenen; aber als das Aechzen der Liegenden häufig wurde, erregte es ihnen zuletzt Grauen. Matter wurde der Angriff. Die Ueberlebenden suchten den Rückweg durch die Straßen des Heeres, jetzt nur auf Rettung bedacht, sie fuhren dahin wie Schiffe auf wogender See, gejagt vom Sturmwind. Die Rücken der Weichenden zerschnitt der Römer, bis sein Schwert sich 6og,_ und er selbst die Waffen des Germanen packte und ihm in das Leben stieß; nicht gesättigt wurde der Mordgrimm, und keine Schonung wurde dem Flehenden. Durchstochen rang die Mehrzahl der Feinde mit dem Tod, Halbtodte suchten mit den brechenden Augen noch das Sonnenlicht, Häupter, durch das schwere Wurfgeschoß abgerissen, hingen noch an der Gurgel, unter den Haufen der Todten verendeten auch Lebende, die das Eisen nicht berührt hatte. Schneller drängten die Sieger, ihr Eisen ward stumpf unter dichten Schlägen, Schilde und glänzende Helme rollten vor ihren Füßen, sogar die Flucht wurde den Germanen durch die Leichenhaufen gehemmt. Da stürzten die Feinde rückwärts zu dem schlüpfrigen Ufer des Rheinstroms, die Rettung in den Fluthen zu suchen. Am Ufer standen die Römer, sie schauten wie das Volk des Amphitheaters auf den Kampf der Männer und des Wassers, wie den einen die Rüstung zum Grunde zog, wie der Schwache den starken Schwimmer mit sich zur Tiefe zerrte, und sie werfen jauchzend ihre Geschosse nach den Ringenden, nur der Stärkste rang sich auf dem Schilde schwimmend durch die Strömung zum andern Ufer. Auch König Chnodomar wurde in einem Gehölz umstellt, er trat heraus und ergab sich, nach ihm boten Zweihundert von seinem Gefolge, denen es Schmach war ihren König zu überleben, die Hände den Fesseln
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