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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 53

1918 - Breslau : Hirt
Chlodwig. 53 1. Das Frankenreich unter den Merowingern. 481—751. § 29. Chlodwig. (481—511.) Unmittelbar nachdem Odowaker den letzten weströmischen Kaiser abgesetzt hatte, geriet der letzte Teil Galliens, der noch in römischer Verwaltung gestanden hatte, das Land nördlich der Loire, unter die Herrschaft des Frankenkönigs Chlodwig. Der Stamm der Franken teilte sich in die Oberfranken (Chatten = Hessen), die ursprünglich zwischen Westerwald, Rhön und unterem Main seßhaft, im o. Jahrhundert ins Moseltal eingedrungen und dort mit den Alamannen zusammengestoßen waren, die ripuarischeu, am Niederrhein um Cöln wohnhaft, und die salischen, die sich von ihren Sitzen an den Rhein- und Maasmündungen langsam nach Südwesten bis über die Sambre ausgebreitet hatten. Bei den Franken bestand im 5. Jahrhundert schon das erbliche Königtum; doch finden sich viele kleine Teilreiche nebeneinander, deren Könige bei den Saliern alle dem Hause der Merowinger angehörten. In einem dieser Königreiche kam Chlodwig, der Einiger aller Franken und Eroberer Galliens, zur Regierung. Er schlug den früheren Statthalter des noch römischen Galliens (zwischen Loire und Somme), Syagrius, der die Provinz im eigenen Namen beherrschte, bei Soissons (486) und besetzte sein Land. Die nächste Aufgabe mußte der Kampf um die Vorherrschaft mit den immer mehr nach Norden vordringenden. Alamannen sein; durch einen entscheidenden Sieg unterwarf er sie dem Frankenreiche. (Der Ort der Entscheidungsschlacht ist ungewiß; bezeugt ist jedenfalls ein Zusammenstoß bei Tolbiäcum, Zülpich.) Dieser Sieg ist in zweifacher Beziehung wichtig; denn erstens beschrankten sich seitdem die Alamannen auf südlichere Sitze, zweitens trat Chlodwig als erster germanischer König zum katholischen Bekenntnis über. In Gefahr, besiegt zu werden, soll er das Gelöbnis getan haben, sich taufen zu lassen, wenn ihm der Gott seiner Gemahlin, der burgundischen Prinzessin Chlotilde, die Christin war, den Sieg verleihe. Nach gewonnener Schlacht wurde er von dem Bischof Remigins von Reims unterwiesen und getauft. Tausende seines Volkes folgten ihm. Neben persönlichen Gründen haben ihn auch politische Erwägungen bei diesem Schritte geleitet. Er mußte wünschen, die reichen und mächtigen Bischöfe der gallischen Kirche zu gewinnen, und erwarb sich die Gunst der römischen Bewohner Galliens südlich der Loire, die unter der Herrschaft der arianischen Burgunden- und Westgotenkönige standen. Als er aber als Katholik die Westgoten angriff (Sieg bei Poitiers 507), zwang ihn der Ostgotenkönig Theoderich, sich mit der Eroberung des Landes zwischen Loire und Garonne zu begnügen. — Die Burgunden unterwarf Chlodwig nur vorübergehend. Zwischen der Eroberung Chlodwigs und denen anderer germanischer Stämme besteht ein tiefgreifender Unterschied. Chlodwig kam nicht an
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