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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 54

1918 - Breslau : Hirt
54 Das Frankenreich unter den Merowingern. der Spitze eines wandernden Volkes, sondern als erobernder König, der nur seine eigene Macht zu erweitern strebte. Da die Hauptmasse der Franken in ihren alten Wohnsitzen zurückblieb, so brauchte er von den unterworfenen Römern keine Landabtretungen zu fordern, um die ©einigen zu versorgen, sondern konnte sich mit dem bisherigen fiskalischen Besitze und den herrenlos gewordenen Gütern begnügen. Die übrigen Teilkönige wußte Chlodwig allmählich mit Gewalt und List zu beseitigen, so daß er der Gründer eines einheitlichen Frankenreiches wurde. Unter Chlodwigs Söhnen wurde der Rest des westgotischen Landes in Gallien und Burgund erobert, auch Thüringen und Bayern, das hier zuerst unter diesem Namen erscheint, unterworfen. Nur die Sachsen und Friesen hielten sich unter den festländischen Germanen frei; doch wußten auch die Bayern sich in nur loser Abhängigkeit vom Frankenreiche zu halten. Im Frankenreiche bestand die (zum Teil auf römische Einflüsse zurückgehende) Gewohnheit, nach dem Tode des Königs das Land, das als Familienbesitz galt, unter seine Söhne zu teilen. Deshalb ist das Frankenreich bis zum Ende des 7. Jahrhunderts nur zweimal (558—61 und 613) in einer Hand vereint worden. Bei den späteren Teilungen sonderte sich gewöhnlich der germanische Osten, Austrasien, von dem romanischen Westen, Neustrien, und von beiden Burgund als selbständiges Reich. Den unterworfenen Stämmen, besonders den Bayern, wurde es dabei leicht, sich wieder eine freiere Stellung zu erringen. Die Zeit der Merowinger war von Kriegen der Könige untereinander ober von Aufständen der Großen gegen sie stürmisch bewegt. Die fränkische Kirche, in der sich auch am Rhein früh Germanen als Bischöfe fanben, verwitterte, das Leben der Vornehmen zeigte häufig Greuel und Entartung. Bei den Mitgliebern des Königshauses verfiel Mb die persönliche Tüchtigkeit. Daß trotzbem das Reich — im Gegensatz zu den germanischen Mittelmeerstaaten — nicht unterging, beruht vor allem aus der engen Ver-binbuug mit der alten Heimat, auf der weniger fcharfen Betonung der nationalen und der (anfangs kstehenben) religiösen Gegensätze, enblich auf der Erhaltung einer straffen Herrsch erg ew alt (inbem die Karolinger die Erbschaft der entarteten Merowinger - antraten). § 30. Innere Zustände. Die Herrschaft der Frankenkönige umfaßte das alte Gallien und das spätere Deutschland) etwa bis zum Böhmer Walb und zur Saale. In der Bevölkerung überwogen im Westen die Keltoromanen, denen mehr oder weniger Westgoten, Bnrgnnden und Franken beigemengt waren; dagegen waren die östlichen Stamme, Franken, Alamannen, Bayern und Thüringer, germanisch. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und
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