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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 60

1918 - Breslau : Hirt
60 Das Frankenreich unter den Merowingern. von neuem und nannte sich „Herzog und Fürst der Frauken" (dux et princeps Francorum). Der Sieg ist deshalb wichtig, weil dadurch das Übergewicht des germanischen Frankentums über das Romaneutum besiegelt wurde. Ihn übertraf sein Sohn Karl Martell. Er rettete zunächst die Einheit der Frankenherrschaft durch Niederwerfung des neustrischen Hausmeiers und durch Bekämpfung der Alamannen, Bayern und Friesen; dann sicherte er mit den vereinigten Kräften seines Reiches den Bestand christlicher Kultur im Westen durch seinen weltgeschichtlichen Sieg über die Araber bei Poitiers (732). Um sein Reiterheer zu vergrößern, nahm er Kirchen und Klöstern einen Teil ihres Gutes und gab ihn Kriegsleuten zu Lehen, wofür sie Reiterdienste leisten mußten. Durch diese Vergrößerung seiner Macht sowie seine Erfolge im Felde gewann er eine solche Stellung, daß er es zuletzt wagen konnte, ohne König zu regieren. 2. Pippin. Sein Sohn Pippin berief zwar wieder einen Merowinger auf den Thron, zog dann aber das Ergebnis aus der bisherigen Entwicklung. Auf den Rat der fränkischen Großen schickte er eine Gesandtschaft an den Papst Zacharias als „den Verkündiger des göttlichen Willens" und fragte ihn, ob der König zu sein und zu heißen verdiene, der den Namen des Königs führe, oder der, der die Pflichten des Amtes erfülle. Nachdem der Papst entschieden hatte, wie es die Fragestellung forderte, wurde der letzte Merowinger, Childerich Iii., auf dem Maifeld abgesetzt und Pippin von Bonisatius zum Könige gesalbt; die Großen huldigten ihm. Als der Papst Stephan später, von den Langobarden hart bedrängt, hilfesuchend in das Frankenreich kam, salbte er den König in St. Denis von neuem und krönte ihn. Pippin nahm in seinen Urkunden hinter seinem Namen die Bezeichnung Dei gratia rex Francorum auf, um damit auszudrücken, daß sein Königtum nicht Menschen verdankt werde, sondern auf eigenem Rechte beruhe. Zweimal zog Pippin über die Alpen, um dem Papste gegen die Langobarden Hilfe zu bringen; in Rom wurde er zum Patrizius tx nannt und übernahm mit diesem Amte die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der Römischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Langobarden entrissene Land, das Exarchat von Ravenna und die Penta-polis bis Ancona, schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates. Pippin war „ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrschernatur". Die enge Verbindung und wechselseitige Unterstützung der Römischen Kirche und des fränkischen Königtums wurde unter seiner Regierung geschaffen. Pippin genoß das größte Ansehen unter den Königen Europas und stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, ja seine Gesandten gingen bis nach Bagdad.
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