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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 67

1918 - Breslau : Hirt
Das 9. Jahrhundert. 67 etwa gleichzeitig mit dem endgültigen Zerfalle der karolingischen Monarchie, ihr erstes Jahrtausend. In diesem Zeitraume hatte sich unter dem Einflüsse der Germanen die Westhälfte des Römischen Reiches aufgelöst, und die im antiken Universalreiche gefesselten Völker waren zur Freiheit gekommen. Durch ihre Mitwirkung wurden hier die romanischen Nationen Europas ins Leben gerufen. Eine rein germanische Ration aber war auf dem Boden des alten Reiches bisher nur etwa in Britannien entstanden, doch wurden auck hier die angelsächsischen Königreiche erst im 10. Jahrhundert durch Egbert geeinigt. Die Hauptmasse der Germanen, die Westgermanen des Festlandes, hatte iit diesem Zeitraume zunächst den Schritt von den kleinen Einheiten der Völkerschaften zu den größeren der Stämme getan. Die weitere Entwicklung von der Vielheit von Stammeseinheiten zur Einheit des Volkes ober der Nation stand noch aus. Erst im zweiten Jahrtausend germanischer Geschichte beginnen die Anfänge dieser Entwicklung. Man erkennt sie baran, daß sich ein Name zur Bezeichung des Volksganzen finbet: „Deutsche". Deutsch (— volkstümlich) wirb zunächst für die Sprache, im Gegensatz zur lateinischen, der des Klerus, der Gebilbeteu, später zur Benennung auch des Volkes verwanbt. Für diese Entwicklung war es notwenbig, daß sich das von Karl gegrünbeteuniversalreich auflöste, bain ihm romanischeimb germanische Bevölkerungsteile vereinigt waren. In der Tat überbauerte es seinen Schöpfer nur ein Menschenalter. Es scheint, daß sich bamals schon die Eigenart jeder der beibeit Bevölkerungen so bestimmt entwickelt hatte, daß eine Vereinigung beiber in einem Reiche nicht mehr möglich war. Bezeichnenb ist die absichtlich gewählte Sprachverschiebenheit der „Straßburger Eibe" (842). Die politische Gestaltung Europas. Der Zustanb, der bis ins 8. Jahrhundert, als einem großen Frankenreiche nur kleinere Stammesverbände gegenüberstanden, geherrscht hatte, kehrte nach der Auslösung des Karolingischen Reiches nicht wieder. Es entstanden vielmehr, da die im Osten wohnenden germanischen Stämme vereinigt blieben, nördlich der Alpen zwei große Reiche, das Ost- und das Westfränkische, deren Könige ihre Unabhängigkeit voneinander dauernd behaupteten. Die feindlichen und freundlichen Wechselwirkungen, in die sie treten, bilden einen Hauptteil der Geschichte Mitteleuropas. Die kleineren Reiche, die sich gleichzeitig ablösten, das Italische und das Burgun bische, konnten ihre Selbstäubigkeit nicht behaupten. Die kirchlichen Verhältnisse. Überall, auch in den erst von Karl unterworfenen Gebieten, blieb das Christentum bestehen, ein Rück-fall ins Heidentum kam nicht vor; ja gerade von Sachsen aus wurde die Mission unter den Nordgermanen begonnen. Im 9. Jahrhundert vollzog sich die Trennung der Römischen von der Griechischen Kirche. Vergleicht man die Stellung des Pa tri-
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