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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 75

1918 - Breslau : Hirt
Heinrich I. 75 Die Ottonen machen Eroberungen in den Slawenländern und in Italien. Ihre italische Politik verflicht sie in Kämpfe mit den Oströmern und Arabern, deren Schwankungen auf die nordischen Verhältnisse zurückwirken. § 40. Heinrich I. (919—936). Im Jahre 919 herrschte im Ostfrankenreiche folgender Zustand: König Konrad I. hatte außerhalb seines Stammlandes kaum irgendwelche Macht; Lothringen hatte sich an das Weststankenreich angeschlossen, der König von Niederburgund wurde nur durch die Schwaben an der Ausdehnung seiner Macht gehindert, der Herzog von Bayern war mit den Magyaren verbündet, die Deutschland bis zum Bodensee, dem Mittelrhein und der Mosel, ja bis zur Weser-mündung plündernd durchstreiften. Im Jahre 919 wurde Heinrich, Herzog von Sachsen, der Sohn Ottos des Erlauchten, bisher der stärkste Gegner des Königtums, von Franken und Sachsen zu Fritzlar zum Könige gewählt. Die Salbung lehnte er ab. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch Unterhandlung gewann er die Anerkennung der Herzöge von Schwaben und Bayern, endlich auch des Lothringers, und gab der Krone das verlorene Ansehen wieber. Die Macht der Herzöge beschränkte er nicht, auf bte inneren Angelegenheiten der Stämme übte er keinen Einfluß; für eine große auswärtige Politik fehlten ihm die Mittel. Seine Arbeit kam fast nur feinem Stammlande zugute. Den Ungarn versprach er, neun Jahre lang Tribut zu zahlen, wenn sie Sachsen verschonten. Inzwischen gewöhnte er die Sachsen an den Kriegsdienst zu Roß und legte Burgen an der slawischen Ostgrenze an. An der Saale und Elbe wurde eine Kette von Burgen geschaffen, die den sächsisch-thüringischen Gauen denselben Schutz gewährten wie einst der Limes den römischen Grenzbewohnern. Sie boten der umwohrtenben Bevölkerung sichere Zuflucht in Gefahr, sie würden beshalb schon in Friebenszeiten mit Vorräten versehen und erhielten eine stehenbe Besatzung. — In Sachsen wirb oft, wie vorher der Bischofssitz, bte Burg der Kern, an den sich später die Stadt anschließt (z. B. Goslar). Heinrich begann eine planmäßige Eroberung des Wenbenlanbes, er nahm in einem harten Winter die Stadt der Heveller, Brennabor, schob die Grenze des Reiches bis zur mittleren Elbe vor und legte hier Meißen an, von wo aus er Böhmen und Lausitzer im Zügel hielt. Sächsische Große machten Eroberungen im Lande der Obotriten (Mecklenburg). Im Jahre 933 besiegte er die Ungarn bei Riade (Rieteburg) an der Unstrut und befreite Norddeutschland für immer von ihren Angriffen. Heinrich starb 936 zu Memleben in der Golbenen Aue, nachbem er seinem Sohne Otto die Nachfolge im Reiche gesichert hatte; zu Queblin-burg ist er beigesetzt. Er war ein im gelehrter Mann, tapfer, voll praktischer Klugheit. Das Auseinanberfallen des Ostfränkischen Reiches in die einzelnen Stämme hat er verhmbert, den Grenzschutz kräftig geübt nttb so die Grunblage zum mittelalterlichen Deutschen Reiche geschaffen.
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